Julia Adame y Castel

Journalistin, Redakteurin, Hamburg

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Zahnputztabletten: Nachhaltig Zähne putzen? | Wunderweib

Kauen, putzen, sich über gesunde Zähne freuen - und das mit gutem Gewissen. Zahnputztabletten versprechen, eine nachhaltige Alternative zur Zahnpasta zu sein. Was steckt hinter den kleinen Pastillen? Wir klären die wichtigsten Fragen. 

Die Einkäufe transportieren wir im Jutebeutel, das Gemüse kaufen wir unverpackt. Immer mehr Menschen versuchen, Plastikmüll weitesgehend zu vermeiden. Das soll auch bei der morgendlichen Badroutine gehen: mit Zahnputztabletten...


Wie funktionieren die Zahnputztabletten?

Die kleinen weißen Tabletten einfach im Mund zerkauen bis eine breiige Masse entsteht. Wasser brauchst du dazu nicht, die Pastillen vermengen sich mit deinem Speichel. Wie gewohnt putzen.


Zahnputztabletten im Glas: Nachhaltig Zähne putzen?
Zahnputztabletten produzieren weniger Verpackungsmüll. Es gibt Zahnputztabletten in Tütchen aus Maisstärke. Die sind komplett kompostierbar. Also ab in den Biomüll damit! Das ist ein klarer Vorteil gegenüber herkömmlicher Zahnpasta. Die muss wegen ihrer flüssigen Form in Plastik verpackt werden. Für die Herstellung von Zahnputztabletten wird kein Wasser benötigt - anders als bei herkömmlicher Zahnpasta. Die besteht zu bis zu 60 Prozent aus Wasser. Dank ihrer trockenen Form brauchen Zahnputztabletten weniger Zusatz- und Konservierungsstoffe, die Zahnpasta üblicherweise flüssig und haltbar machen. Und: In den Zahnputztabletten ist kein Mikroplastik. 

Wo kann man Zahnputztabletten kaufen?

Zahnputztabletten gibt es inzwischen in diversen Drogeriemärkten. In vielen Apotheken gehören die kleinen Pastillen schon lange zum Sortiment. Aber auch online bieten immer mehr Shops Zahnputztabletten an. Wer ganz auf Verpackungsmüll verzichten will, findet Zahnputztabletten auch in immer mehr Unverpacktläden. Hier nehmt ihr einfach euer eigenes Gefäß - zum Beispiel ein wiederverwendbares Glas - mit und füllt euch die gewünschte Menge Zahnputztabletten ab. 


Zahnputztabletten vs. Zahnpasta: Eine echte Alternative?
Nachteile: Belegbare Studien zur Wirksamkeit von Zahnputztabletten fehlen noch. Im Netz finden sich zwar zahlreiche positive Rezensionen von Nutzern, aber Einschätzungen von Zahnärzten, wie gut Zahnputztabletten unsere Zähne schützen, sucht man vergebens. Das breiige Gefühl beim Putzen mit Zahnputztabletten soll anfangs sehr gewöhnungsbedürftig sein. Besonders wenn man zu einem trockenen Mund neigt, kann es schwer sein, mit der Tablettenmasse zu putzen. Preislich liegen Zahnputztabletten mit etwa 2,50 Euro im Monat etwas über Zahnpasta. (125 Tabletten ab 4,95 Euro) Das hängt aber natürlich davon ab, welche Zahnpasta-Marke du bisher verwendest und welche Menge Zahnpasta bei dir auf die Bürste kommt. 

Vorteile: Zahnputztabletten produzieren weniger Plastikmüll. Wer der Umwelt etwas Gutes tun will, ist mit Zahnputztabletten mit Sicherheit besser beraten als mit der herkömmlichen Zahnpasta-Tube aus Plastik. Durch die feste Form benötigen Zahnputztabletten weniger Zusatz- und Konservierungsstoffe. Deren Menge ist zwar auch in normaler Zahnpasta unbedenklich, aber warum sie unserem Körper antun, wenn es Alternativen gibt? 

Ob man seine tägliche Morgenrutine mit der altgedienten Zahnpasta verändern will, bleibt natürlich jedem selbst überlassen. Aber einen Versuch sind Zahnputztabletten allemal wert.

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