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PUNK-À-PORTER

Stylisten, Redakteurinnen und Blogger bestimmen, welche Klamotten es vom Laufsteg in die Kleiderschränke schaffen. Dagmar Murkudis ist eine davon - und ständig auf der Suche nach dem perfekten Look Von Judith Freese Fotos: Benjamin Breitegger

Dagmar Murkudis wirkt nicht wie eine, die mit Kleidung ihr Geld verdient. Als Stylistin gibt sie den Ton in Modezeitschriften vor, bestimmt was im Trend liegt und was nicht. Ihr persönlicher Stil ist für Hochglanzmagazine aber viel zu eigen: karierte Chinohose, dazu ein kastanienbrauner Wollpullover und Sneakers. Ihre blonden Rastalocken hat sie mit einem Haarband gezähmt.

Zu Murkudis' Kunden zählen Zeitschriften wie Glamour und Elle. Für Harper's Bazaar, GQ und die Cosmopolitan gestaltet sie Modestrecken. Nicht selten stammen Anzeigen und Kataloge von Douglas oder s.Oliver von ihr. Dabei kam Murkudis erst über Umwege zu ihrem Beruf. Eigentlich war sie Sozialarbeiterin und arbeitete mit Sexarbeiterinnen: "Ich fand es schrecklich, wie die Frauen rumliefen. Deswegen wollte ich ihnen zeigen, wie das Schminken richtig geht." Also hat sie eine Ausbildung zur Visagistin absolviert.

Heute ist Dagmar Murkudis ein bekannter Name in der Brache. Die Klamotten für ihre Arbeit findet sie meistens über Modeagenturen. Große Marken wie Dior, Etro oder Karl Lagerfeld zahlen dafür, dass Agenturen ihre aktuellen Kollektionen führen und kostenlos an Stylisten ausleihen. Lediglich kleinere Designerinnen wenden sich noch persönlich an Murkudis.

Obwohl sie nicht gut nähen kann, stellt die Stylistin auch einige Teile selbst her. Mal färbt sie ein T-Shirt oder reißt die Ärmel heraus. Bei Modenschauen holt sie sich dafür Inspiration. Oder auf Reisen, zum Beispiel in Marrakesch. Entsprechend vielfältig ist ihr Stil: mal schick und puristisch, mal bunt und extravagant.

Ein Look, auf den Dagmar Murkudis besonders stolz ist, erschien in der deutschen und der amerikanischen Ausgabe von Harper's Bazaar. Für das Shooting stylte sie das Topmodel Daria Werbowy, die nur ein paar Schmuckstücke auf nackter Haut trug. So können das markante Make-up und der Schmuck am besten wirken."

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