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Junges Team startet mit Software für Sonderwünsche durch

Idee für den Wohnungsbau

Ein junges Team aus dem Schongauer Land macht sich auf, den Wohnungsbau zu revolutionieren. Die ehemaligen Schüler des Welfen-Gymnasiums haben eine Software entwickelt, die Sonderwünsche der Bauherrn spielend leicht per Mausklick in die Planung einbindet. Das Start Up hat mit seinem Business-Plan jetzt schon mal einen ersten Preis eingeheimst.

Schwabbruckerin dann noch voller Begeisterung von ihrer Idee erzählt, weiß sie erst recht zu überzeugen. Für die Jury des diesjährigen Businessplan-Wettbewerbs in Schwaben (Bayern) war es jedenfalls keine Frage, wer den ersten Preis bekommen soll: Linda Mayr und ihr Start Up „Planstack" haben im März mit ihrer Software für den Wohnungsbau autonom fliegende Vermessungs-Drohnen und andere vielversprechende Technologie-Start Ups auf die Plätze verwiesen.

Ehemalige Schüler des Schongauer Welfen-Gymnasiums

Die Schwabbruckerin hatte die Firma bereits im vergangenen Jahr gemeinsam mit ihrem Freund und anderen ehemaligen Mitschülern des Welfen-Gymnasiums gegründet. Nur einer im Team kommt von außerhalb. Mit dem Plan für ihre Software überzeugte das Quartett jetzt nicht nur die Jury in Augsburg. Das Bundeswirtschaftsministerium hatte Linda Mayr, Sascha Schütz, Jonas Junge und Alexander Koslowski schon zum Start in einem Augsburger Gründerzentrum mit einem satten Existenzgründer-Stipendium ausgestattet. Insgesamt 130 000 Euro sichern den Vieren im ersten Jahr ein geregeltes Einkommen.

Team arbeitet 60 bis 70 Stunden pro Woche an der Idee

Seit November 2018 arbeiten Linda Mayr und ihre Kollegen 60 bis 70 Stunden pro Woche an der Idee. Die 25-Jährige kümmert sich um den Vertrieb und das Projektmanagement, die Jungs um Programmierung, Design und Marketing.

Der Impuls zur Gründung war Linda Mayrs Idee, die der 25-Jährigen während ihres Immobilien- und Facility Management-Studiums in den Sinn kam. Unter anderem durfte sie in einer Bauleitung mitarbeiten, die in München ein großes Wohnbauprojekt betreute. „120 Wohnungen und 120 Eigentümer", galt es unter einen Hut zu bringen, erinnert sich die Schwabbruckerin. Die Bauleitung hatte dabei jede Menge Sonderwünsche abzuarbeiten. „Da musste man viel managen und sehr viel war analog", erzählt die Schwabbruckerin von unzähligen Telefonaten, dem Pläne wälzen und Termine vereinbaren.

Arbeitsabläufe in Computerprogramm gebündelt

Da kam ihr die Idee, die Arbeitsabläufe in einem Computerprogramm zu bündeln: Ob Steckdosen, Bodenbelag oder Art der Fliesen - die künftigen Eigentümer sollen ihre Wohnung über einen Ausstattungskatalog konfigurieren und darüber hinaus eigene Wünsche äußern dürfen. Das Bauunternehmen erhält alle Informationen zur gewünschten Ausstattung der einzelnen Wohnungen direkt über die Anwendung und kann die Prozesse dann digital abarbeiten.

Schon Anfragen aus ganz Deutschland

Linda Mayr verspricht schon jetzt, dass das Programm die Branche in Zukunft günstiger kommen wird, als „der ganze Papierkram", der jetzt noch zu erledigen ist. „Sonst würde es ja auch keinen Sinn machen", sagt die 25-Jährige selbstbewusst. Die Branche zeigt sich durchaus interessiert. Das Start Up hat schon Anfragen aus ganz Deutschland. Jetzt starten die vier aber erst einmal mit einem Pilotprojekt in Augsburg. „Mit zwei Bauträgern, die zwischen zehn und 20 Wohnungen bauen", berichtet die Schwabbruckerin.

Im Herbst, wenn das Stipendium ausläuft, wird es ernst für das Quartett. „Wir wollen bestmöglich wachsen und wir suchen einen Investor", gibt die 25-Jährige die Marschrichtung vor. Die Chancen stehen gut: „Ein erstes Investorengespräch haben wir schon hinter uns."

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