Joe Rahn

Freier Journalist, Hesel

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Artikel

Welche Kennzahlen sind wichtig um eine Aktie fundamental beurteilen zu können?

Fundamentalanalyse einer Aktie: Diese Kennzahlen wirken sich auf die zu erwartende Rendite aus
Kennzahlen helfen Investmentfonds und Aktien besser zu beurteilen. Sie werden der sogenannten "Fundamentalanalyse" zugeordnet und basieren auf der These, dass diese Kennzahlen den aktuellen sowie zu erwartenden Wert eines Unternehmens widerspiegeln. Damit soll Anlegern ermöglicht werden zu beurteilen, ob der aktuelle Kaufpreis einer Aktie gerechtfertigt oder ob diese vielleicht sogar vom Markt über-/unterbewertet ist.

Nachfolgend soll einmal ein Überblick über die wichtigsten Kennzahlen gegeben werden, die in Verbindung mit der Beurteilung eines Unternehmens und damit einer Aktie stehen. Bei Investmentfonds spielen diese eine weniger klare Rolle, da hier mehrere Papiere von unterschiedlichen Unternehmen (aus diversen Branchen) zusammengeführt werden - teilweise lassen sich einzelne Kennzahlen, wie beispielsweise das KGV, aber ebenso auf den ganzheitlichen Fond mitsamt seiner Zusammensetzung anwenden.

Aufschlüsselung der wichtigsten Kennzahlen zur fundamentalen Bewertung

Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)
Die Kennzahl, welche wohl am häufigsten in Verbindung mit Unternehmen genannt wird und eine erste Orientierung liefert. Wie der Name schon sagt, wird das Verhältnis des Aktienkurses zum erwirtschafteten Gewinn je einzelner Aktie gegenübergestellt. Hier ergibt sich eine Zahl, die bei traditionellen Unternehmen oftmals zwischen rund 5 und 20 liegt, bei aufstrebenden Tech-Unternehmen aber auch einen Rahmen von 100-300 erreichen könnte.

Gewinnwachstum
Eine Kennzahl, die immer in Verbindung mit anderen Kennzahlen und Berechnungsmethoden, beispielsweise zur Ermittlung des "inneren Wertes" genutzt wird - sie gibt an, welcher prozentuale Zuwachs vom Gewinn einer Aktie zwischen zwei Jahren eingetreten ist. Damit wird indirekt auch deutlich, welche Rendite erwartet werden könnte, sofern zu einem fairen Einstiegspreis gekauft wurde.

Eigenkapitalquote
Eine Kennzahl, die nicht nur auf den Kapitalmärkten eine Rolle spielt. Wie ihr Name schon deutlich macht, handelt es sich hierbei um den Anteil an Eigenkapital des Unternehmens, wie er in der Buchführung vom selbigen aufgeschlüsselt wird. Wichtig ist die Eigenkapitalquote beispielsweise zur Beurteilung der wirtschaftlichen Gesundheit eines Unternehmens, bei zu erwartenden Leitzinserhöhungen oder bei der Auszahlung der Dividende.

Eigenkapitalrendite
Diese Kennzahl steht im direkten Verhältnis zur Rendite beziehungsweise der Rentabilität von einem Unternehmen. Der erzielte Gewinn wird hierfür mit 100 multipliziert und dann durch das Eigenkapital geteilt. Somit wird deutlich, wie viel Gewinn ein Unternehmen mit seinem Eigenkapital durchschnittlich erwirtschaftet - was eine Beurteilung über das generelle effiziente oder ineffiziente Wirtschaften eines Unternehmens ermöglicht.

EBIT Marge
Zur Beurteilung wird das EBIT herangezogen. "EBIT" ist eine englische Abkürzung, die "Earnings before Interest and Taxes", also "Einkünfte vor Zinsen und Steuern" bezeichnet. Die EBIT Marge wird nun wie folgt errechnet:

100 * EBIT/Umsatz = EBIT Marge

Die Kennzahl drückt aus, welches operative Ergebnis durch den Jahresumsatz eines Unternehmens erwirtschaftet werden konnte. Umso höher die EBIT Marge ausfällt, desto wirtschaftlicher agiert das Unternehmen. Um Unternehmen zu vergleichen, müssen solche Vergleiche aber immer innerhalb einer Branche stattfinden, da sich die zu erwartenden EBIT Margen zwischen den Branchen unterscheiden.

Dividendenrendite
Die Rendite aus der gezahlten Dividende ergibt sich, wenn die Dividende durch den aktuellen Aktienkurs geteilt und dann mit dem Faktor 100 multipliziert wird. Bei Investmentfonds lässt sich das ganzheitlich ebenso anwenden, wobei dann natürlich der Fondswert herangezogen wird. Eine Rendite aus der Dividende kann sich stetig verändern, da die Dividende selbst ein fixer Betrag ist, während der gehandelte Aktienkurs täglichen Schwankungen unterliegt.

Performance
Eine wichtige Kennzahl, die sich weniger dem Unternehmen selbst, dafür mehr dem Verlauf der Aktie widmet. Bei der Performance werden sowohl die eben erwähnte Dividendenrendite als auch die Wertentwicklung über den Kurs zusammengefasst, um festzustellen welche Gewinne ein Anleger damit im Jahr erzielt(e).

Kennzahlen nie im Vakuum betrachten!
Wie immer bei der Anwendung von Kennzahlen und der Fundamentalanalyse, sollte sich kein Anleger nur steif auf eine einzige Kennzahl zur Rendite, einer Aktie oder einem Investmentfonds verlassen. Kennzahlen, auch die einer Rendite, müssen immer in einen sinnvollen Kontext zum Markt, der Branche und auch Wettbewerbern gesetzt werden, um daraus letztlich eine Bewertung bilden zu können.