Immer noch sind Pöbeleien gegenüber Kopftuchträgerinnen an der Tagesordnung, erzählt eine Bekannte von Marwa El-Sherbini. Die Ägypterin wurde vor zehn Jahren in einem Dresdner Gerichtssaal erstochen. Die Tat gilt als erster islamfeindlich motivierten Mord in Deutschland. Der Täter hatte sich von ihrem Kopftuch provoziert gefühlt. Angst herrscht unter Musliminnen bis heute. Sophie Albeiruti kannte Marwa el-Sherbini und geht in Dresden abends nicht allein auf die Straße. "Die spucken auf mich und sagen immer, geh' nach Hause was machst du hier, Deutschland ist kein islamisches Land, warum trägst du so Scheiss auf dem Kopf", erzählt sie.
Jennifer Stange
Journalistin, Moderatorin, Leipzig
Radio-Beitrag