Hand aufs Herz - wie oft hört ihr genau auf die Lyrics von Songs? Gerade geht der #unhatewomen viral - hier lesen Frauen bekannte Rapsongs vor und was man da hört, zwingt zum Nachdenken. Es sind Songtexte, die Gewalt gegen Frauen verherrlichen, wie etwa dieser hier: "Baller der Alten die Drogen ins Glas. Hauptsache, Joe hat seinen Spaß." - GZUZ & Bonez MC Lebenslauf oder auch dieser: "Die Bitches heute wollen Jungfrau bleiben. Zwei Optionen: Arsch oder Mund auf, Kleines." - Kollegah und Farid Bang "Dynamit"
Gewalt gegen Frauen im Rap Der Hashtag #unhatewomen wurde vom Verein Terre de Femmes ins Leben gerufen. Er will darauf hinweisen, wie oft Frauen in Rapsongs herabgewürdigt und verbal beschimpft werden. Der Aufschrei wichtig, denn viele dieser Rapper erreichen mit ihren Songs Millionen Fans und beeinflussen mit ihren Liedern. Das Video des Vereins und der #unhatewomen findet viele Unterstützer, auch zahlreiche Rapper stehen dahinter. Einige aber auch nicht: Der Berliner Rapper Fler bedrohte sogar eine Frau auf Instagram, weil sie seine Texte kritisierte. Frauenverachtende Sprache gibt es überall Pauschal verurteilen kann man den Hip Hop nicht. Auch in anderen zahlreichen Songs, die nicht dem Genre Hip Hop zuzuordnen sind, finden sich frauenverachtende Ausdrücke. Erinnert ihr noch an den Hit „Blurred Lines" von Robin Thicke aus dem Jahr 2013? Das Lied ist mega erfolgreich mit 647 Millionen Klicks auf Youtube - aber kaum jemand achtet auf den Text: „Ich weiß du willst es. Du bist ein gutes Mädchen." Brutale Zeilen finden sich übrigens auch in diesem Sommerhit:"Lass mich zu deinen gefährlichen Stellen vordringen, bis du anfängst zu schreien und deinen Nachnamen vergisst" - Despacito Pauschal verurteilen ist unfairW ichtig bei dem Hashtag ist, dass der Hip Hop nicht pauschal verurteilt wird. Ja, im Rap ist gewaltbereite Sprache vorhanden. Und ja, DIESE Songtexte sind zu verurteilen. Aber es lohnt sich, öfter genauer hinzuhören um verbale Gewalt gegen Frauen zu entlarven - auch in anderen Genres und auch generell im Alltag.