Max Goldts Ausruf ist bis heute nicht verklungen: „Niemand kann gleichzeitig sterben und studieren", schreibt er vor zwanzig Jahren in seiner Textsammlung Wenn man einen weißen Anzug anhat. Absurd findet er den Satz „Die Bevölkerung beweint die sterbenden Studierenden". Der Schriftsteller und Satiriker wird seither gern in genderkritischen Äußerungen angeführt. Goldt bezog sich damals auf eine Praxis im Hochschulkontext, das Wort „Studenten" durch „Studierende" zu ersetzen. Das substantivierte Partizip Präsens Studierende ist kurz, im Plural geschlechtsneutral und kommt ohne Stern oder Gap aus. Doch macht die Grammatik da mit?
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