Mit dem „Tatort“ aus Wiesbaden hat der Hessische Rundfunk Neues gewagt. Von der Eingangssequenz am verlassen Bahnhof bis zum finalen Tableau des Schauspieler-Casts im Frankfurter Städel-Museum – Ulrich Tukurs als Kommissar Murot in “im Schmerz geboren” sprühte vor Zitaten aus der Film- und Literaturgeschichte.
Die Drehbuchschreiber bedienten sich großzügig bei William Shakespeare, dem französischen „Nouvelle Vague“-Kultregisseur François Truffaut und seiner Dreiecks-Liebesbeziehung aus „Jules und Jim“, sowie dem wohl berühmtesten Western „Spiel mir das Lied vom Tod“ von Sergio Leone. Dazu gab es noch Musik von Beethoven, eine Stimme aus dem Off und den Wechsel zwischen schnellen Schnitten und eingefrorenen Bildern während Actionszenen.
Auch thematisch wollte der „Tatort“ alles! Reminiszenzen an Bolivien im Urwald trafen auf mondänes Wiesbadener Savoir-Vivre mit Riesling im Park, wo Fiesling Harloff (Ulrich Matthes) LKA-Kommissar Murot leger einlud und mit 200-Euro-Schein bezahlte. Neben der Plot-Linie des Rachefeldzugs von Harloff, gab es auch noch einen Casino-Überfall und mehrere Konfrontationen in Western-Manier: im gleißenden Licht vor industrieller Kulisse standen sich die Kontrahenten gegenüber.
All das klingt nach viel und für einige User war der „Tatort: Im Schmerz geboren“ sogar zu viel.
Selten hat ein Sonntagabend-Krimi das Netz derart gespalten, wie auch die „Tatort-Twitter-Kurve“ von „BILD“ zeigt: Mehr als 20.000 Tweets wurden mit dem Hashtag #Tatort gepostet!
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