Doch wie weit geht die Freiheitsliebe einer Gesellschaft, in der täglich 8000 Waffen verkauft werden und jährlich 10 000 Menschen durch diese ums Leben kommen? Zu weit. Die Zahlen sprechen für sich. Waffen sorgen nicht für mehr Sicherheit in der Bevölkerung. Sie fordern mehr Opfer. Zwölf weitere kamen nun dazu, darunter auch Kinder und sogar ein drei Monate altes Baby.
Die Besucher der Kinopremiere von "The Dark Knight Rises", der neueste Batman-Film, hielten den Amokläufer zunächst für einen Teil der Show. Er sagte, er sei der "Joker", einer der Bösewichte im Film. Dann schoss er wild um sich. Doch was im Film nur Fiktion war, wurde hier zur grausamen Realität.
Der Fall in Aurora hat wieder einmal gezeigt, wie paradox die Moralvorstellungen vieler US-Bürger sind. Eine Ehe aus christlicher Nächstenliebe und lockeren Waffengesetzen kann nicht funktionieren. Wenn sich niemand darüber wundert, dass sich ein 24-jähriger Medizin student mit 6000 Schuss Munition und drei Waffen ausrüstet, läuft ganz einfach etwas schief.
Auch eine uralte Verfassung aus dem 18. Jahrhundert kann geändert werden. Schärfere Gesetze müssen endlich er. Nicht weitere Waffen hätten das Massaker verhindern können. Nein. Die zwölf Kinobesucher wären noch am Leben, wenn ein junger Student gar nicht erst in die Rolle des "Jokers" hätte schlüpfen können.
Zum Original