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Internationale Organisation zeichnet Listschule für Engagement aus

Nachrichten Wiesbaden

Von Isabelle Mittermeier


WIESBADEN - Den eigenen Horizont erweitern und andere Perspektiven kennenlernen. Darum geht es bei dem Projekt „Grenzenlos - Globales Lernen in der beruflichen Bildung", das die Friedrich-List-Schule ihren Schülern seit einigen Monaten anbietet. Am Dienstag konnte Schulleiter Thomas Meyke das Zertifikat entgegennehmen, das der Schule von der Organisation „World University Service" verliehen wurde. „Ich freue mich, dass es dieses Engagement von den Kolleginnen gibt. Es macht einen riesigen Unterschied, ob Lehrer von anderen Ländern erzählen oder Menschen aus dem jeweiligen Land", sagte Meyke.


Winfred Wameyo aus Kenia, Bennet Okorley und Alice Gybe aus Ghana hatten vor der Verleihung Vorträge für die teilnehmenden Schülerinnen gehalten. Alle drei studieren in Deutschland und möchten mit ihrem Engagement Schüler motivieren, mehr über die Situation in Afrika zu erfahren.

„Für mich ist es interessant ,andere Menschen zu treffen. Ich spreche mit den Schülern über das Thema Marketing und zeige ihnen, wie unterschiedlich Marketingstrategien in Deutschland und in meinem Heimatland aussehen", erzählte Okorley, der seit drei Jahren in Deutschland lebt. Auch die Koordinatorin des Projekts, Julia Boger von der Organisation „World University Service", ermutigte die Schülerinnen: „Lasst euch auf das Experiment ein und werdet selbst aktiv."


Antonia (16) und Nyma (18), zwei der Teilnehmerinnen, sind von der Idee des Projekts begeistert. „Im Unterricht haben wir uns mit dem Thema ‚soziale Gerechtigkeit' beschäftigt und gelernt, dass es vor Ort zwar Gesetze zu den Arbeitsbedingungen gibt, diese aber selten eingehalten werden. Darüber konnten wir mit den Referenten sprechen", erzählte Antonia, die das berufliche Gymnasium der Friedrich-List-Schule besucht.


Auch die Schüler der anderen Zweige der Schule, die Berufs- und Fachschulen können an dem Projekt teilnehmen. Englischlehrerin Silke Neise hat das Projekt zusammen mit ihrer Kollegin Bianca Reinhardt initiiert und kann sich für die Zukunft noch mehr Programme im Rahmen des Grenzenlos-Projekts vorstellen. „Momentan kommen die Referenten zu uns in die Klassen. Wir holen sozusagen die Welt ins Klassenzimmer. Es wären aber auch vertiefende Workshops möglich", sagt Neise.

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