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Möbel aus Pappe: Wohnen leichtgemacht

Wo flexible Arbeitswelten gefordert sind, können Pappmöbel eine preiswerte und schnelle Lösung sein.

Nachhaltig, günstig und deutlich stabiler, als so mancher denkt: Möbel aus Pappe halten mit ihren hölzernen Kollegen locker mit. Warum sind sie trotzdem ein Nischenprodukt?

Das Bett unter den Arm geklemmt und mühelos in den sechsten Stock spaziert. Ausgepackt und anschließend ohne Anleitung und Werkzeug im Handumdrehen aufgebaut. Der Umzug als Kinderspiel. Pappmöbel versprechen das, wonach sich entnervte Umzugshelfer und geplagte Rückenleidende sehnen. Egal, ob Bett, Schrank, Sessel oder Tisch - das komplette Möbelsortiment gibt es auch aus Pappe. Gefaltet und zusammengesteckt entsteht aus flachem Pappkarton ein belastbarer Möbelkörper.

Ressourcenschonend ist dabei schon die Geburtsstunde des Möbelstücks. Altpapier wird erwärmt, befeuchtet und durch Stärkeleim mit Frischfasern verklebt. Aus Wegwerfpapier wird ein Gebrauchsgegenstand. Sofern die Pappmöbel nicht mit umweltbelastendem Klebstoff fixiert oder bedruckt sind, können sie an ihrem Lebensende im Altpapier entsorgt und vollständig recycelt werden. So weit, so vielversprechend. Auch die Produktionskosten sprechen für das Upcycling-Mobiliar. Bettmodelle gibt es für 100 Euro, Hocker und Stühle kosten selten mehr als 50 Euro. Ein Verkaufsschlager, müsste man meinen - zumal in einer Zeit, in der Mobilität und Nachhaltigkeit zu immer wichtigeren Kaufkriterien werden. Doch trotz aller Vorzüge fristen Pappmöbel seit Jahren nur ein Schattendasein.


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