Rheda-Wiedenbrück (hoh) - „Mein Herz schlägt für England", sagt David Steinkuhl. Das war am Dienstag, weit vor dem Anstoß des Länderspiel-Klassikers zwischen England und Deutschland. David Steinkuhl stammt von der Insel und leitet mittlerweile die Geschicke des VfL Rheda. Wie kann das gehen?
Das Ehepaar Steinkuhl sitzt nebeneinander im warmen Clubheim des VfL an der Fürst-Bentheim-Straße. Es gibt Kaffee und Gebäck - frisch importiert von der Insel. „Sorry, Tee hatten wir leider nicht mehr", entschuldigt sich Ulla Steinkuhl, Jugendgeschäftsführerin des knapp 800 Mitglieder starken Clubs. Draußen, auf dem Kunstrasenplatz, schießen ein paar Jugendliche Bälle aufs Tor.
David Steinkuhl stammt aus einem Dorf südlich von Manchester. Einer Gegend, in der man sich schon als Kind für rot oder blau entscheiden muss - für „ManU" oder „City". „Wenn man in der Schule die falsche Farbe trug, hatte man schnell ein blaues Auge", sagt der 51-Jährige lächelnd. Er entschied sich damals übrigens für Manchester United. Etliche Jahre später traf er erneut eine Wahl - zugunsten des VfL Rheda.
1980 kam Steinkuhl zum ersten Mal nach Deutschland. Nach Mönchengladbach, als Soldat bei der Luftwaffe. 1989 entschied er sich zu bleiben, 1991 heiratete er Ulla Steinkuhl. Das sind die Eckdaten seines Werdegangs. Heute hat das Paar zwei Kinder - beide sind ebenfalls beim VfL aktiv. Als der Sohnemann in der Jugend des Vereins anfing, war plötzlich ein Trainerposten vakant. Der Rest war ein Selbstläufer.