Rheda-Wiedenbrück (hoh) - Der Fußball-Bezirksligist FSC Rheda hat die Zusammenarbeit mit Carsten Lochmüller als Trainer beendet. Es ist eine seltsame Trennung, die nichts mit der sportlichen Bilanz zu tun hat. Sie hat andere Gründe. Es scheint zwischenmenschliche Probleme gegeben zu haben
Zuletzt der 3:2-Heimsieg gegen Marienfeld, Tabellenplatz neun - der FSC Rheda ist auf Kurs. Dachte auch Carsten Lochmüller, als er am Mittwochabend zum Gespräch mit Maik Hanewinkel und Hubert Monert vom Vorstand des Bezirksligisten fuhr. „Ich dachte, es geht um die Planungen zur nächsten Saison und Testspiele in der Winterpause", sagt Lochmüller rückblickend. „Doch in den ersten fünf Minuten des Gesprächs wurde ich überrumpelt", erklärt der Trainer. Hanewinkel und Monert teilten Lochmüller mit, dass es Kommunikationsstörungen mit dem Team gebe, eine Zusammenarbeit mache keinen Sinn mehr.
„Ein Großteil der Mannschaft hat sich gegen den Trainer ausgesprochen. Das Verhältnis ist auch nicht mehr zu kitten", erklärt FSC-Vorsitzender Maik Hanewinkel. Das klingt dramatisch. Doch wo genau es im Verhältnis zwischen Spielern und Lochmüller hakte, will Hanewinkel nicht sagen. „Es hatte keine sportlichen Gründe", erklärt er stattdessen. Carsten Lochmüller will auch zwei Tage nach dem Rauswurf keine schmutzige Wäsche waschen, das sei ihm wichtig. Auch das Verhältnis zum bisherigen Co-Trainer Sebastian Monert, der nun mindestens bis zur Winterpause das Team verantwortlich betreuen wird, sei bestens. „Er war immer total loyal", sagt Lochmüller.
Nichtsdestotrotz will er seiner Enttäuschung Ausdruck verleihen: „Da ist ein Stein ins Rollen gekommen, den ich nicht mal habe kommen sehen. Die Mannschaft hat beim Vorstand das Ohr bekommen, das ich nie bekommen habe", erklärt Lochmüller, der den FSC Rheda im Juli 2012 übernommen hat. Diesen Vorwurf lässt Maik Hanewinkel gelten. „Wir hätten viel eher dazwischengrätschen müssen." Dass es zwischen Trainer und Spielern atmosphärische Störungen gab, sei schon länger bekannt gewesen. Das bestätigt auch René Siede, Kapitän des FSC Rheda. „Er hat uns nicht mehr erreicht. Vor allem jüngere Spieler, die hinten dran waren, waren sehr unzufrieden", erklärt Siede. Aber auch er geht nicht ins Detail. Er sagt: „Interna klären wir unter uns."