Rheda-Wiedenbrück (hoh) - Die Entscheidung ist schon im Juli 2014 gefallen, nun wurde sie bestätigt. Veranstalter von Volksläufen müssen ab 2016 eine Genehmigungsgebühr von einem Euro pro Starter an die Verbände zahlen. Eine Regelung, die bei vielen Vereinen nach wie vor für Proteste sorgt.
Auch Martin Masjosthusmann, Sprecher der LG Burg Wiedenbrück und Mitorganisator des Christkindllaufs, übt weiterhin harsche Kritik. Im Vorfeld der deutschen Hallenmeisterschaft, die am Wochenende in Karlsruhe stattgefunden hat, kam das Thema noch einmal auf den Tisch. Aufgrund der Widerstände seitens der Vereine und Veranstalter hat sich der Verbandsrat des Deutschen Leichtathletik-Verbands (DLV) noch einmal mit den Genehmigungsgebühren beschäftigt.
Das Resultat dieser Gespräche stellt die Protestierenden jedoch keineswegs zufrieden. „Wir haben uns ausführlich mit der Kritik auseinandergesetzt und sind trotzdem einstimmig zu dem Ergebnis gekommen, dass die Genehmigungsgebühr wie beschlossen zum 1. Januar 2016 erhoben werden soll", ließ DLV-Präsident Dr. Clemens Prokop per Mitteilung verlauten. „Die Proteste gehen von der Nordsee bis nach Bayern herunter", sagt Martin Masjosthusmann von der LG Burg Wiedenbrück wütend, „es ist unvorstellbar, dass die Gebühr trotzdem verabschiedet wurde - und das sogar einstimmig."
Der DLV sowie der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) rechtfertigen die Erhöhung der Gebühr pro Läufer damit, „die Infrastruktur des Sports zu finanzieren", wie es Prokop formulierte. Damit gemeint seien zum Beispiel die Ausrichtung von Terminbörsen oder auch Trainerausbildungen. Eine Argumentation, der Masjosthusmann energisch widerspricht: „Die Terminbörse findet einmal im Jahr statt. Und wenn wir unsere Trainer zu Kursen schicken, müssen wir sowieso schon Gebühren zahlen."
Der Funktionär der LG Burg hat eine ganz andere Vermutung, weshalb die Gebühr erhöht wird: „Ich nehme an, dass so Finanzlöcher des Verbands gestopft werden sollen", sagt Masjosthusmann. Die Ausrichtung des Christkindllaufs oder auch des Staffel-Marathons sei aber auch ab 2016 nicht gefährdet, teilt Masjosthusmann mit. Mit der Erhöhung der Gebühr von aktuell 25 Cent pro Läufer auf dann einen Euro wird er sich dennoch nicht anfreunden.