Bielefelds zweite Mannschaft darf als Tabellenerster der Oberliga Westfalen aufgrund des Abgangs der Profis in die 3. Liga nicht in die Regionalliga West aufsteigen, demnach gibt es dort einen Absteiger weniger. Und so hat der SC Wiedenbrück tatsächlich die nicht mehr für möglich geglaubte Rettung vor dem Abstieg in die Oberliga plötzlich wieder in der eigenen Hand. Das Team von Jansen rangiert derzeit auf diesem 16. Platz - mit drei Punkten Vorsprung gegenüber dem SV Lippstadt. Und jetzt wird's spannend!
Denn genau dort tritt der SCW am Samstag zum Saisonfinale an. Jansen, der dieses denkwürdige Relegations-Rückspiel zwischen Bielefeld und Darmstadt vor dem Fernseher mitverfolgte, sagt: "Es hat keiner mehr damit gerechnet, dass wir es am Ende in der eigenen Hand haben." Ein Punkt würde Wiedenbrück am Lippstädter Waldschlösschen reichen, dann wäre der Verbleib in der Regionalliga perfekt. Das ist einerseits eine tolle Ausgangslage, andererseits jedoch auch eine gefährliche. Jansen wird seine Jungs in den kommenden Tagen eindringlich vor verfrühter Euphorie warnen. Mit dem SV Lippstadt und dem SCW würden schließlich zwei "Mannschaften auf Augenhöhe" aufeinandertreffen, wie Jansen erklärt - die unbestechliche Tabelle gibt ihm recht.
Auch Marwin Studtrucker, der nach dieser Saison zu RW Essen wechselt, möchte nichts dem Zufall überlassen: "Es ist wichtig, dass wir nicht nach Lippstadt fahren, um nur einen Punkt zu holen." Er weiß: Die Hausherren werden mächtig brennen, um den SC Wiedenbrück zu besiegen. Dank des besseren Torverhältnisses würden dem SV Lippstadt drei Punkte reichen, um den Nachbarn noch zu überholen. Favorisiert ist allerdings der SCW. Unter Dominik Jansen ist Wiedenbrück schließlich schon seit sechs Spielen ungeschlagen.
Henning Hoheisel