Rheda-Wiedenbrück (hoh) - Wer Talent, Spaß an einer Sportart und Ehrgeiz hat, kann es weit bringen. Über den Großen Teich zum Beispiel, bis in die USA. So wie Tennisspielerin Monika Gredzinski, die ein Stipendium erhalten hat. Kurz nach dem Jahreswechsel startet ihre Reise ins Unbekannte.
Es ist ein wenig paradox. Obwohl sie schon seit mehreren Monaten weiß, dass sie Anfang Januar ein Flugzeug gen Amerika besteigen wird, antwortet Monika Gredzinski auf die Frage, ob sie denn schon aufgeregt sei, so: „Nein, ich denke noch gar nicht oft daran, dass ich bald weg bin. Ich habe das noch nicht richtig verinnerlicht." Noch hat die 18-Jährige, die aus Rheda-Wiedenbrück stammt und für den TC Herzebrock spielt, ein paar Wochen Zeit. Weihnachten mit der Familie, vielleicht noch eine Silvesterparty mit Freunden. Dann geht's los.
Im Alter von sieben Jahren griff die heute junge Erwachsene zum ersten Mal zum Tennisschläger. Damals noch für den TC am Schloss, dessen Vereinsgelände sich in unmittelbarer Nähe zu ihrem Elternhaus befindet. 2014 folgte der Wechsel zum TC Herzebrock. „Ich wollte mich weiterentwickeln, gefordert und gefördert werden. Durch neue Trainer erhält man neue Impulse", sagt Monika Gredzinski. Und klingt dabei schon fast wie eine Profisportlerin. Doch bis sie das ist, liegt noch ein sehr weiter Weg vor ihr - wenn sie das Ziel überhaupt erreicht. So oder so, die nächste Etappe führt sie in die Vereinigten Staaten, nach Georgia. In die Kleinstadt Rome.
Im Sommer spielte Monika Gredzinski mit ihrem Team vom TC Herzebrock in der OWL-Liga. Thomas Niehaus, einer ihrer Trainer, brachte sie auf die Idee, sich für ein Stipendium zu bewerben. Gesagt, getan. Gemeinsam wandten sie sich an „Scholarbook" - ein Vermittlungs-Unternehmen für Sport-Stipendien in den USA. Kaum war das virtuelle Profil mit allen Daten, Stärken und Schwächen sowie einem Video erstellt, flattern die Anfragen ins Postfach. „Manche Trainer wollten nur eine weitere Spielerin für ihr Team. Andere wollten wirklich mich, mit mir arbeiten", sagt Monika Gredzinski. Die besten Argumente hatte schließlich der Verantwortliche der Shorter State University in Rome. Dort wird sie schon sehr bald BWL studieren. Und sehr oft und hart auf dem Tennisplatz trainieren. Obwohl sie es selbst noch gar nicht so recht glauben mag.