Rheda-Wiedenbrück (hoh) - Für die Handballer der TSG Rheda hat es bereits vor Weihnachten eine Bescherung gegeben: Clubboss Josef Schnusenberg hat neue Trainingsanzüge und Trikots gestiftet. Im Rahmen der Übergabe hat sich „Die Glocke" nach der aktuellen Situation der Abteilung erkundigt.
An diesem frühen Samstagnachmittag macht sich die D-Jugend der TSG Rheda gerade für das Duell mit Steinhagen warm. Es ist das letzte Spiel im Jahr 2015, und das vor eigenem Publikum. Unterdessen bereiten sich auch Eltern, Verwandte und Co. vor - mit Kaffee und Kuchen im Foyer oder einem Plausch auf der Tribüne der Halle des Einstein-Gymnasiums. „Es ist sehr familiär bei uns", antwortet Sprecher Mike Dreier auf die Frage, was die Handball-Abteilung der TSG ausmache. Damit fasst er auch die Atmosphäre in diesem Moment sehr gut in Worte.
Jeweils eine E-, D-, C- und B-Jugend trainiert und spielt momentan unter dem Dach des ältesten Sportvereins in Rheda-Wiedenbrück. Im Vergleich zu Clubs aus der Nachbarschaft - wie zum Beispiel dem Wiedenbrücker TV, dem TV Verl oder auch der HSG Rietberg-Mastholte - ist das nicht viel. Doch Handball lag bei der TSG lange Jahre brach. Und das, obwohl Rheda zu Zeiten des Feldhandballs sogar mit der Ostwestfalenliga in der zweithöchsten Klasse auf dieser Ebene vertreten war. Wiederbelebt wurde die Abteilung erst 2007 - dem Jahr, in dem die Handball-Weltmeisterschaft in Deutschland stattgefunden hat.
Und so sind die Verantwortlichen mit der jüngsten Entwicklung und vier Teams auch durchaus zufrieden. Doch mittel- bis langfristig wollen die Handballer der TSG schon noch den einen oder anderen Sprung machen. „Die Ambition ist auf jeden Fall da, irgendwann mal wieder mit einer Senioren-Mannschaft in der Bezirksliga zu spielen", sagt Pressewart Mike Dreier. Ehe es soweit ist, müsste es jedoch zunächst gelingen, in Rheda auch wieder eine A-Jugend zu stellen. Problem: „Sobald wir mal gute Spieler haben, wechseln sie nach Wiedenbrück oder Verl", erklärt Dreier. In seiner Stimme liegt kein vorwurfsvoller Tonfall. Es ist schließlich der Lauf der Dinge - nicht nur im Handball.