Gütersloh-Friedrichsdorf (hoh) - Auch der späte Ausgleich stimmte Siggi Meyer nicht versöhnlich. „Mir fehlen vier Leistungsträger und die kommen mit fünf Spielern aus dem Regionalliga-Kader", polterte der Trainer nach dem 2:2 seines TuS Friedrichsdorf gegen den SC Wiedenbrück II.
Die Partie des Regionalliga-Teams bei Viktoria Köln am Samstag war ausgefallen, also nutzte der SCW die Kapazitäten und gewährte Julian Stiens, Marcel Deelen, Paterson Chato, David Hüsing sowie Neuzugang Marko Stojanovic in der Bezirksliga Spielpraxis. Keine allzu große Überraschung, doch es langte, um Siggi Meyer die Laune zu verderben. „Ist ja klar, dass solche Leute eine gewisse Qualität mitbringen", knurrte das Friedrichsdorfer Urgestein.
Passender wäre es jedoch gewesen, hätte er gesagt, dass solche Spieler eine gewisse Qualität mitbringen sollten. Doch wie schon so oft in jüngerer Vergangenheit blieb die SCW-Reserve trotz der Verstärkung von oben über weite Strecken dieses Bezirksliga-Kellerduells hinter den Erwartungen zurück. Und so war das 2:2 der Hausherren in der ersten Minute der Nachspielzeit nicht unverdient. Wenngleich der Ausgleich nicht hätten fallen dürfen: Denn dem Torschuss von David Pascher ging eine eindeutige Abseitsposition von gleich mehrere Akteuren des TuS voraus. Hatten alle gesehen, nur Schiedsrichter Durica Dzijan nicht.
Nur wenige Augenblicke später hätte die Partie sogar noch komplett kippen können, doch Torben Budde und Marcel Beckmann mit dem Nachschuss verfehlten ihr Ziel. „Wenn er den richtig trifft, steht es 3:2", gab SCW-Trainer Christian Zagoglou zu. Mit dem Auftritt seines Teams auf dem zerfurchten Rasen war er aber grundsätzlich einverstanden. Und fast hätte es für Wiedenbrücks zweite Garde ja auch zum Sieg gereicht. Nach einem tollen Schlenzer von Anil Tastan zum 1:0 des TuS Friedrichsdorf in der 39. Minute glich Caner Polat noch vor der Pause mit einem satten Schuss von der Strafraumgrenze aus. Nach der Halbzeit hatten die Gäste anfangs noch ziemliche Schwierigkeiten mit dem forschen und aggressiven Anrennen der Hausherren, berappelten sich aber nach einer guten Viertelstunde wieder. Das 2:1 von Ole Goldbeck nach feinem Zuspiel von Stojanovic in der 67. Minute war somit keine Überraschung.