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DSGVO: Nur wenige Verbraucher vertrauen der neuen Verordnung

Laut einer aktuellen Studie der European netID Foundation glauben nur 17 Prozent der Befragten, dass persönliche Daten durch die neue europäische Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) sicher sind. Insgesamt 65 Prozent empfinden die veröffentlichten Einwilligungserklärungen als zu umfangreich, kompliziert und unverständlich. Trotzdem bestätigt jeder zweite Nutzer die Hinweise der Webseiten-Betreiber mit „OK" und erlaubt damit die Überwachung seines Surfverhaltens durch Tracking-Cookies. Seit dem Inkrafttreten der DSGVO am 25. Mai wird „das Internet durch Cookie-Hinweise geflutet", so Jan Oetjen, Vorsitzender des Stiftungsrats der European netID Foundation. Dadurch bleibe ein positives Surferlebnis auf der Strecke, „ ... denn bei jedem erneuten Besuch einer Seite müssen die Cookies wieder und wieder bestätigt werden", so Oetjen weiter. Nutzer, die an der Studie teilgenommen haben, wünschen sich vielmehr einheitliche Lösungen, die ihre Einwilligungen auf allen Websites speichern und anwenden.


DSGVO: Studie kommt zu keinem guten Ergebnis

Ein Vertrauen in die neue europäische Datenschutzgrundverordnung kann die aktuelle Studie leider nicht belegen. Ganz im Gegenteil, weit mehr als die Hälfte (61 Prozent) glaubt, dass Unternehmen weiterhin fleißig Daten der Nutzer sammeln und bewerten - das Vorgehen aber nur transparenter darstellen. Für die Studie hat die European netID Foundation Anfang Juni 1.081 Erwachsenen im Alter von 16 bis 59 Jahren befragen lassen. Verantwortlich für die Studienergebnisse ist die Vermarktungsgesellschaft IP Deutschland, eine hundertprozentige Tochter der RTL Television.

Datendiebstahl: Firmen in der Verantwortung

Das Thema Datensicherheit betrifft nicht nur den privaten Nutzer, auch Unternehmen müssen Ihre Daten sicher vor Missbrauch schützen - gerade dann, wenn es sich um Kundendaten handelt. Der massive Datenklau von drei Milliarden Accounts bei Yahoo sollte allen noch in böser Erinnerung sein: Hacker verschafften sich Zugriff auf Namen, E-Mail-Adressen, Telefonnummern sowie unkenntlich gemachten Passwörter. Seit dem Super-GAU empfehlen IT-Experten, sensible Firmendaten durch ein eigenes Sicherheitsmanagement effektiv zu schützen. Eine hohen Sicherheitsstandard erhalten Unternehmen nur dann, wenn die verwendete Anti-Virus-Software aktuell und effektiv ist sowie regelmäßig getestet wird, so die mehrheitliche Meinung vieler Sicherheitsexperten. Zudem sind hohe Strafen, wie es die DSGVO vorsieht, ein probates Mittel, um einen zu laxen Umgang mit persönlichen Daten einzudämmen.

Datensicherheit: Eigeninitiative gefordert

Erfolgreicher Datenschutz braucht Eigeninitiative, wie die Studie „IT-Sicherheit und Datenschutz 2017" deutlich macht. Sie befasste sich mit der Frage, wie stark sich Unternehmen in der Eigenverantwortung sehen, wenn es um den Schutz des Datenmaterials geht. 83 Prozent der Befragten gaben an, dass sich die Wirtschaft selbst gegen Cyberangriffe schützen muss. Entsprechend bezeichnen 81 Prozent das Thema IT-Sicherheit als größte Herausforderung der nächsten Jahre. Die befragten IT-Experten sind auch der Meinung, dass IT-Sicherheit nicht nur eine staatliche Aufgabe ist. Neben Firmen muss sich auch jeder einzelne Bürger persönlich um die Sicherheit seiner Daten bemühen.

So sorgen Sie für mehr Datensicherheit

Erfolgversprechende Maßnahmen für mehr Datensicherheit sind neben effektiven Anti-Virus-Tools auch regelmäßige Daten-Backups und häufig wechselnde Passwörter. Dabei sollten Sie darauf achten, dass sichere Passwörter eine Kombination aus verschiedenen Zeichen wie Kleinbuchstaben, Großbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen enthalten. Auch die selben Passwörter für verschiedene Programme und Zugänge zu verwenden, ist ein Sicherheitsrisiko. Wurde Ihr Passwort geknackt, versucht ein Hacker in der Regel immer, Ihr Passwort bei allen wichtigen Konten, die Sie besitzen, zu verwenden. Falls möglich, nutzen Sie eine Multi-Faktor-Authentifizierung wie Biometrie, Push-Benachrichtigungen auf Handys, Smartcards oder Token-Authentifizierung. Ein zusätzlicher Schritt zu einem Passwort-Log-in bedeutet auch für den potentiellen Hacker eine zusätzliche Hürde.

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