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Im Gegenlicht fotografieren: So gelingt das perfekte Foto!

Niemals gegen das Licht fotografieren! Diesen Satz kennen Sie bestimmt, wenn Sie sich mit Fotografie beschäftigen. Als Anfängertipp ist dieser Ratschlag sicherlich nützlich, doch für ein besonders ausdrucksstarkes Foto, sollten Sie auf Gegenlicht auf keinen Fall verzichten. Fotos im Gegenlicht verändern jedes Motiv - es bilden sich interessante Schatten; Objekte oder Personen werden wie beim Scherenschnitt in dunkle Silhouetten getaucht oder erstrahlen in einem goldenen Licht.

Die goldene Stunde ausnutzen

Der beste Zeitpunkt für Gegenlicht-Fotos ist die goldene Stunde kurz nach Sonnenaufgang oder kurz vor Sonnenuntergang. Hier bietet Ihnen das Sonnenlicht die tollsten Farbspektren, vor allem in den Sommermonaten. Die Sonne steht in einem perfekten Winkel und bringt durch ungewöhnliche Licht-Schatten-Perspektiven Blätter, Pflanzen, Insekten oder Architektur außergewöhnlich zur Geltung. Doch auch Personen sehen im Gegenlicht hervorragend aus. Sie erhalten durch die Sonnenstrahlen eine goldene Umrandung, einzelnen Lichtstrahlen werden sichtbar, wodurch die Fotos beim Betrachten eine stimmungsvolle Atmosphäre erhalten.

Zeit, Motiv und Kameraeinstellung beachten

Um diese einmalige Licht-Stimmung einzufangen, ist neben dem richtigen Zeitpunkt und dem passenden Motiv die richtige Kameraeinstellung eines der wichtigsten Kriterien. Für das perfekte Gegenlicht-Foto empfiehlt sich eine Spiegelreflexkamera, mit ihr lassen sich alle Einstellungen manuell festlegen - doch auch mit einer Kompaktkamera oder sogar dem Smartphone lassen sich ansehnliche Fotos im Gegenlicht schießen.

Gegenlicht-Fotos: Die besten Kameraeinstellungen

Stellen Sie im ersten Schritt die Kamera auf manuellen Modus. Drehen Sie hierfür am Modusrädchen auf „M" wie manuell. Anschließend können Sie alle Kameraparameter selbst bestimmen.

Wichtig sind folgende Einstellungen:

Wählen Sie unter dem entsprechenden Menüpunkt das RAW-Format aus. Fotos unter diesem Format nehmen zwar mehr Speicherplatz in Anspruch, jedoch fällt die Nachbearbeitung mit einem Bildbearbeitungsprogramm wesentlich leichter. Verzichten Sie grundsätzlich auf eine Nachbearbeitung ihrer Aufnahmen, können Sie auch direkt das JPG-Format auswählen.

Fotografieren Sie gegen die Sonne, fällt sehr viel Licht auf den Sensor. Damit das Foto nicht überbelichtet, schließen Sie die Blende so weit wie möglich. Bei den meisten Kameras ist die Einstellung der Blende bei f/22 maximal geschlossen. Über ein kleines Rädchen am Kameragehäuse lässt sich die Blende einstellen. Beachten Sie: Zum Sonnenaufgang beziehungsweise -untergang steht Ihnen häufig nicht genügend Licht zur Verfügung. Dementsprechend müssen Sie die Blende wieder ein wenig öffnen - damit verringert sich jedoch die Schärfe an den Bildrändern. Alternativ verlängern Sie die Belichtungszeit. Stellen Sie in dem Fall die Kamera auf ein Stativ, damit die Aufnahme nicht verwackelt.

Damit die Kamera nicht automatisch das Objekt im Vordergrund belichtet (was bei einem Silhouetten-Foto gerade nicht gewollt ist!), muss der Belichtungsmesser auf dem hellsten Punkt im Hintergrund liegen. Hierfür aktivieren Sie die Spotmessung ihrer Kamera. Über das Display ist das in den meisten Fällen möglich. Werfen Sie dazu einen Blick in ihr Handbuch. Stellen Sie zusätzlich den Autofokus auf dem Kameraobjektiv auf „AF" oder „A".

Der ISO-Wert richtet sich nach dem zur Verfügung stehendem Licht. Faustregel: Niedriger ISO-Wert (100-200) gleich lichtunempfindlicher Sensor. Diese Einstellung eignet sich für Außenaufnahmen am Tag. Bei Sonnenaufgang beziehungsweise -untergang stellen Sie den ISO-Wert auf 400. So sorgen Sie für mehr Lichtempfindlichkeit beim Sensor. Bei Silhouetten-Fotos müssen Sie ausprobieren, inwieweit Sie den ISO-Wert weiter hochsetzen. Viele Kameras produzieren bei hohen ISO-Werten ab 800 das sogenannte Bildrauschen: Schwarze Stellen im Foto erhalten häufig kleine farbige Bildpunkte. In diesen Fall empfehlen wir Ihnen, den ISO-Wert wieder auf 400 zu reduzieren und stattdessen, mit vergrößerter Blende und längerer Belichtungszeit zu experimentieren.

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