Darel Carey im Schaufenster bei Lodenfrey, München, Foto: Helga Waess
Lodenfrey - Kunst-im-Bau von Darel Carey
Bei Lodenfrey küssen sich dieser Tage Kunst und Marketing
Ein Kunstwerk auf Zeit für München - Darel Carey und seine Optical Tape Installation bei Lodenfrey
Op-Art in Tape - Darel Carey schafft Klebestreifenkunst für Lodenfrey
Seine schwarzen Streifen auf weiß ziehen die Blicke der Betrachter in begehbare Linienbilder hinein. Es entstehen neue Raumeindrücke, die Vorhandenes sofort verwandeln. Unsere Wahrnehmung lässt sich quasi durch den einfachen Trick der - rein optisch - vorgetäuschten Struktur-Umbildung verändern.
Mit großer Präzision werden Tabe-Linien zu Strukturen, Winkeln und fließenden Wegen geklebt. Die Räume biegen sich geradezu und formen sich vor dem Auge des Betrachters zu neuen Tape-Landschaften.
Lodenfrey's Schaufensterpuppe und deren Bekleidung werden zu Teilen des Kunstwerks. Der Künstler bespielt sozusagen im Auftrag des Kaufhauses einen inneren, einen halb-öffentlichen Fenster-Raum. Der Fensterinhalt soll gesehen werden und Kaufanreize bieten. Nur: das Kunstwerk kann vermutlich nicht gekauft werden und wird nach diesem Sommer wieder verschwinden.
KUNST AUF ZEIT!
Aber: das Kunstwerk ist, anders als es bei der Kunst-am-Bau der Fall ist, durch eine Fensterscheibe, als für jedermann sichtbare Kunst-im-Bau geschützt. Was wiederum an den musealen Schutz von Kunstwerken durch Glaskästen erinnert und uns in München die Frische des Werkes einige Wochen erhalten wird.
Das geübte Auge fühlt sich an den Maler und Grafiker Victor Vasarely (1906-1997) erinnert, der in den 1960er Jahren die Stilrichtung der Op-Art mitbegründete. Der Ungar Vasarely überzeugte die Kunstwelt mit seinen Raum-Illusionen durch grafische Muster.
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