Nach den Ermittlungen handelt es sich laut Polizei um einen Thüringer.
"Wir konnten den Mann jetzt identifizieren und ermitteln gegen ihn wegen Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen", sagte eine Polizeisprecherin am Donnerstag und bestätigte Medienberichte. Der für politische Straftaten zuständige Staatsschutz sei eingeschaltet, hieß es. Die Brandenburger Beamten stünden mit den Thüringer Kollegen in Kontakt.
NPD-Funktionär in Oranienburg verurteiltErst kürzlich musste sich ein Brandenburger NPD-Funktionär wegen eines KZ-Tattoos auf seinem Rücken verantworten, das er öffentlich in einem Schwimmbad zeigte. Das Amtsgericht Oranienburg verurteilte ihn wegen Volksverhetzung zu einer Bewährungsstrafe. Hiergegen wurde Berufung eingelegt. Der Beginn der Berufungsverhandlung wurde von Landgericht Neuruppin nun für den 7. November angesetzt.
Ungewöhnlich seien solche Tattoos für militante Neonazis nicht, erklärte Bernd Wagner von der Neonazi-Aussteiger-Initiative Exit Deutschland. Diese offen zu zeigen, sei aber "eine ganz andere Hausnummer. Viele kaschieren ihre Tattoos mit Pflaster oder Handschuhen beispielsweise auf Demos, weil sie genau wissen, was verboten ist und was nicht."
Wagners Einschätzung beruhe auf vielen Kontakten zu Rechtsextremisten. "Diesen 'Körperschmuck' ganz öffentlich zu zeigen, ist schon eine arge Provokation. Und diejenigen wissen, dass sie mit Strafverfolgung rechnen müssen", sagte der Exit-Chef.
Rechte Tattoo-StudiosWirklich schwer sei es nicht, ein Studio zu finden, das rechtsradikale Motive tätowiert, sagte Wagner. Deutschlandweit gebe es viele szene-eigene Einrichtungen. Zudem ließen sich rechtsextreme Häftlinge in Gefängnissen mit Geräten der "Marke Eigenbau" von Mitgefangenen stechen, so der ehemalige Kriminaloberrat.
Andererseits gebe es auch viele Tätowierer, die eine solche Symbolik ablehnten und Kunden wegschickten. Exit hat für Ausstiegswillige beispielsweise eine Kampagne aufgelegt, um rechtsextreme Tattoos von den Körpern zu entfernen. "Das ist ein ganz wichtiger Schritt, um sich wirklich von der rechtsextremistischen Szene zu trennen", betonte Wagner. Exit arbeite mit vielen Tätowierern zusammen, die dafür sogar Rabatte anböten.