Nach mehreren fremdenfeindlichen Anschlägen in Nauen (Havelland) gibt es neue Beweise, bestätigt die Staatsanwaltschaft: Der NPD-Lokalpolitiker Maik Schneider soll auch für den Brandanschlag auf eine geplante Flüchtlingsnotunterkunft verantwortlich sein. Er ist bereits in U-Haft, weil er auch einen Anschlag auf das Auto eines Polen verübt haben soll.
Die Hinweise auf eine Beteiligung des NPD-Politikers Maik Schneider aus dem brandenburgischen Nauen an einem Brandanschlag auf eine geplante Flüchtlingsunterkunft verdichten sich. Die Haftbefehle gegen den 29-jährigen Nauener Stadtverordneten und Kreistagsabgeordneten sowie einen mutmaßlichen Komplizen seien entsprechend erweitert worden, sagte die Sprecherin der Potsdamer Staatsanwaltschaft, Siegrid Komor, am Freitag.
Der rbb hatte bereits am Donnerstag gemeldet, dass Durchsuchungen ergeben hatten, dass der NPD-Stadtverordnete und ein weiterer Verdächtiger auch für den Turnhallenbrand im August letzten Jahres verantwortlich seien und die Haftbefehle gegen die beiden Tatverdächtigen deshalb erweitert wurden.
Mehr zum ThemaNach einem offenbar fremdenfeindlichen Brandanschlag auf ein Auto in Nauen (Havelland) hat die Polizei zwei Tatverdächtige festgenommen. Einer von ihnen ist nach rbb-Informationen der NPD-Politiker Maik Schneider. Die Polizei untersucht nun, ob er auch etwas mit dem Brandanschlag auf eine geplante Flüchtlingsunterkunft zu tun hat.
Die beiden Männer, die seit drei Wochen in Untersuchungshaft sitzen, sind laut Staatsanwaltschaft "dringend tatverdächtig", einen fremdenfeindlichen Anschlag auf das Auto eines Polen verübt zu haben. Sie wurden Anfang März festgenommen.
Die Ermittler gingen aber auch dem Verdacht nach, dass der NPD-Funktionär als Kopf einer rechtsextremen Gruppierung auch für den Brandanschlag auf die Sporthalle verantwortlich sein könnte. In der Halle, die bei dem Anschlag Ende August komplett zerstört wurde, sollten eigentlich rund 100 Flüchtlinge untergebracht werden. Die Staatsanwaltschaft ermittelt in diesem Zusammenhang gegen eine rechte Zelle von fünf Verdächtigen.
Währenddessen wurde in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch in Nauen der Bus des Jugendfördervereins "Mikado" erneut beschädigt. Zwei Reifen wurden von Unbekannten zerstochen. Der Verein setzt sich in der Stadt für Toleranz ein und ist in der Flüchtlingsarbeit aktiv.
Bereits im April vergangenen Jahres wurden alle vier Reifen desselben Busses zerstochen. Der Verein sieht die Tat im Zusammenhang mit der fremdenfeindlichen Anschlagsserie der letzten Monate. Einen rechtsextremen Hintergrund schließt eine Sprecherin nicht aus. Konkrete Hinweise gibt es laut Polizei bislang nicht. Es werden Zeugen gesucht.
Nauen gilt seit langem als Zentrum der rechtsextremen Szene in Brandenburg. Dort verübten Unbekannte nicht nur einen Brandanschlag auf eine als Flüchtlingsunterkunft geplante Turnhalle, sondern auch mehrere Anschläge auf das Parteibüro der Linken. Zudem geriet die Stadt in die Schlagzeilen, als Unbekannte fremdenfeindliche Flugblätter mit einer Anleitung zum Bombenbau in Wohngebieten verteilten.
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