Wareneinkäufer Dein Traumjob, denn du ... * arbeitest gern mit Menschen * hast einen guten Riecher * willst mitbestimmen, was in den Läden angeboten wird
Das gehört dazu: * Entscheidungen treffen und Verantwortung übernehmen * Budgets im Blick behalten * offen sein für Veränderungen
Wie du es wirst: * Realschulabschluss mit anschließender Ausbildung, z.B. zum Einzelhandelskaufmann * oder BWL-Studium
Einstiegsgehalt: * 2.500 - 3.500 Euro pro Monat
Stürmisch begrüßt mich Chiara, die Hündin von Wareneinkäufer Mirko, an der Tür des Greenality-Büros. Ebenso sympathisch ist das restliche Wareneinkäufer-Team, deren Arbeitsalltag ich heute live miterleben werde. Als erstes füllen wir sogenannte Ordersheets aus - und ich darf sogar mitreden und Kleider beurteilen! Das Wichtigste bei der Auswahl ist Intuition. „Ich gehe zum einen danach, was man auf den Straßen sieht, zum anderen, was unseren Kunden gefällt und der eigene Geschmack spielt auch immer mit rein", erklärt Mirko schmunzelnd. Viele Auswärtstermine bei Marken und Labels stehen in seinem Kalender, bei denen entschieden wird, was die Kunden erst ein Jahr später kaufen. Was wird zum Trend? Was kommt gut an? Ich merke, Mirkos Job erfordert täglich viele Entscheidungen. Doch trotz des hohen Planungs- und Kalkulationsaufwands ist jedes ankommende Paket „eine Überraschungstüte", lacht Mirko. Man weiß nie, wie die Produkte bei den Kunden letztendlich ankommen.
Für Mirko war Nachhaltigkeit schon immer ein wichtiges Thema. Nach seinem Studium der Agrarwissenschaft und seinem Master in Lebensmittelbiologie fand er in Greenality sein Herzensprojekt, das als Hobby begann und zu einem überregional bekannten Laden und Onlineshop wurde. Auf die Frage nach seinem spannendsten Erlebnis bei Greenality antwortet Mirko ohne zu zögern: „Die Eröffnung unseres Ladens in Stuttgart."
Was heißt eigentlich „organic clothing"?Die Erfolgsgeschichte von Greenality ist stark von Zufall und Glück geprägt, denn Greenality ist kein Laden wie jeder andere. Der Laden und Onlineshop verkauft nur „organic clothing". Das heißt, dass alle Produkte zu 100 Prozent ökologisch hergestellt sind. Ein Kleid, das „organic" produziert wurde, ist zum Beispiel aus Biobaumwolle hergestellt. Aber um diesen Titel zu bekommen, ist mehr nötig: Der gesamte Herstellungsprozess gehört dazu. Das bedeutet auch, dass bei „organic clothing" die Arbeiter fair entlohnt werden. Das Tolle daran ist, dass die Kleidung vielleicht etwas mehr kostet aber definitiv bezahlbar ist!
Wareneinkäufer Mirko und Autorin Hannah.
Und wie blickt Mirko in die Zukunft? „Durchaus optimistisch! Denn faire Kleidung wird immer mehr zum Mainstream und der Biomarkt wächst." Allerdings sieht er darin auch Gefahren. So könnten große Marken Etikettenschwindel betreiben und es könnten Öko-Siegel entstehen, die lange nicht das halten, was sie versprechen. Es ist heute schon schwer, hier voll durchzublicken.
An der Tür werde ich herzlich vom Greenality-Team verabschiedet und kraule Chiara das letzte Mal den Kopf. Ich persönlich bin begeistert von dem Konzept „organic clothing" und freue mich schon darauf, wenn die Spring/Summer Kollektion 2017 im Shop hängt - und bei einem Teil der Auswahl war ich persönlich mit dabei! Auch der Beruf des Wareneinkäufers hat mich neugierig gemacht, vor allem durch die verschiedenen Bereiche, in denen man arbeiten kann - langweilig wird es sicher nie, denn die nächste „Überraschungstüte" wartet bestimmt schon!
Text: Hannah Jäger Fotos:Ema Jerkovic Dir gefällt dieser Artikel?auf Facebook teilen auf Twitter teilen auf Google+ teilen