Gerd Blank

Autor, Text, Podcast, Moderation, Hamburg

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Mackie DLZ Creator: Stream big

Mackie DLZ Creator: Stream big

Das auf Studiotechnik spezialisierte Unternehmen Mackie hat sich bei der Entwicklung des DLZ Creator nicht lumpen lassen. Das Gerät ist wirklich massiv, alleine der Touchscreen ist mit mehr als zehn Zoll so groß wie ein iPad. Schon optisch steht Aufnahmestudio für den Schreibtisch in direkter Konkurrenz zum Rodecaster Pro 2. Nur: Bei Mackie ist noch einmal alles eine Nummer Größer. Das hat den Vorteil, dass sich alle Bedienelemente wie Fader, Drehregler oder Soundpads noch etwas komfortabler nutzen lassen. Das geht allerdings zu Lasten der Mobilität.

Auch der DLZ Creator bietet eine Vielzahl an Anschlüssen, allerdings mit einigen interessanten Unterschieden zum populären Mitbewerber von Røde. Per USB-C oder Netzwerkkabel wird die Verbindung zum Computer hergestellt. Die Mehrspur-Aufnahmen landen auf der Micro-SD-Karte oder einem USB-Speicherstick. Smartphones können per Bluetooth, Audiozuspieler per Klinke verbunden werden. Mikrofone oder Instrumente wiederum werden in die Kombi-Anschlüsse (XLR und Klinke) gesteckt. Der leistungsstarke Verstärker hat kein Problem mit sensiblen Mikrofonen wie dem Shure SM7B.

Die Einrichtung äußerst simpel, Nutzer werden Schritt für Schritt über Möglichkeiten informiert. So hilft das System bei der Mikrofon- oder Kopfhörer-Einstellung und erklärt, wie der Sound optimiert wird. Die Farben der LEDs an den Bedienelementen und den sechs Soundpads lassen sich anpassen. Alle nötigen Filter und Plugins wie zum Beispiel Noise Gate, De-Esser, EQ oder Compressor befinden sich an Bord und lassen sich nach Belieben feinjustieren. Mir gefällt besonders die Automix-Funktion, mit der ich in größeren Gesprächsrunden priorisieren und automatisieren kann, welche Mikrofone für die Aufnahme den Vorrang haben. Auf 32-Bit-Aufnahmen muss man verzichten, auch ein interner Akku fehlt. Leider ist der Betrieb an einer externen Powerbank nicht möglich, man benötigt immer eine Steckdose in der Nähe. Auch eine Software für den Computer gibt es nicht, mit der man Einstellungen vornehmen oder Audiodateien übertragen kann. Dafür bekommt der DLZ Creator durch Updates mehr Funktionen, zum Beispiel Soundpad-Erweiterungen, witzige Effekte für Stimmen oder Streaming-Funktionen wie der Fernsteuerung von Kameras.

Beim DLZ sorgt die Fülle an Funktionen und Möglichkeiten auch im professionellen Einsatz für Freude. Die Mobilität ist Aufgrund der Größe zwar eher theoretischer Natur, dafür lässt sich der Sound bis ins Detail feinjustieren. Ganz klar: Das Aufnahmestudio macht auch Musikern im Proberaum Spaß. Aber Besonders Streamer werden Gefallen am DLZ Creator finden. Wer es etwas kleiner mag, auf Fader und ein paar Anschlüsse verzichten kann, bekommt bei sonst gleicher Leistung mit dem DLZ Creator XS eine deutlich mobilere Variante - allerdings leider ebenfalls ohne einen internen Akku.

Link

Mackie DLZ Creator: https://mackie.com/dlz

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