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Absolventen der Rhein-Sieg-Akademie präsentieren innovativen Ideen

Foto: Ingo Eisner

Hennef. Ob Grillen, Pralinen oder schrille Mode: Es gib so gut wie kein Thema, dessen sich die Studenten der Rhein-Sieg-Akademie für realistische Bildende Kunst und Design in Hennef annehmen, wenn es darum geht, ihre Abschlussarbeiten zu konzipieren.

Innovativ und manchmal auch bisschen verrückt sind die Marketingkonzepte, die sie zum Ende ihres Studiums entwickeln. Wie kreativ sie sind, dass können Besucher am Samstag sowie am Sonntag von 10 bis 16 in den Häusern an der Wehrstraße 143 sehen. "Grünzeug" etwa ist gesundes Fingerfood mit Dip in einer designten Kapsel.

"Sinderella" greift dagegen ein traditionelles Verkaufsobjekt auf: die Pralinen. Künstlerin Barbara Siebourg bietet individuell gestaltete davon an. Sowohl die Sorte - von Nougat über exotische Mischungen wie Erdbeer-Basilikum - ist frei zu wählen, als auch die Schokoladenart, ob hell, dunkel oder braun. Sie gibt es rund, eckig, spitz, verziert mit einer Blumen- oder auch musikalischer Notenglasur.

Ähnlich individuell können Käufer an einem weiteren Stand Lampen bestellen. Auch Tim Knoppik gestaltet für die Industrie. Passend zur Saison entwickelte er das Konzept "Glutsbrüder", das für einfaches grillen steht. Ein lackiertes Grillequipment, bestehend aus dem speziellen mobilen Koffergrill und verschiedenen Soßen gibt es in unterschiedlichen Farben.

Dazu ein aus der Viehzucht bekanntes Eisen mit persönlichem Namen, damit Kunden ihr eigenes Fleisch "brandmarken" können. Tim Knoppke erhofft sich bei dem sonnigen Grillwetter Umsatz zu machen und wirbt sogar mit großen Schriftzug seines Labels auf seinem Auto. Doch nicht nur im Feld der Industrie waren die Studenten innovativ. Auch im Illustrationswesen betätigten sich die Studenten.

Kinderbücher mit Cartoon, wie "Herr Professor tickt nicht richtig", "Tierisch gut drauf", oder der neue Kinderbuchverleger "Wuda" wurden ebenso erschaffen, wie ein Fanbuch der Metal/Rock Band Slipknot. Modische Verkaufsobjekte stellen unter anderem transparente Regenmäntel und vielfarbige Damenkleider dar. Eine ganz andere Idee ist da die Eröffnung eines Tanzstudios für den aus dem 19. Jahrhundert aus Amerika stammenden erotischen Tanz Bourlesque.

Weitere interessante Ideen sind Bauer Knubbe, der Versuch historische Apfelsorten abzusetzen, ein mittelalterliches Brettspiel, der erste akkubetriebene Haartrockner für Frauen oder "Drückeberger", eine Sozialkampagne gegen Hundekot in Köln. Für die 29 Kreativtalente endet mit der Überreichung ihres Diploms das vier bis fünf Jahre lange Design- und Grafikstudium an der von Schulleiter Heinz Lingen vor 25 Jahren gegründeten Akademie. 300 Schülerinnen und Schülern lassen sich momentan zum Diplomgrafikdesigner ausbilden. 30 Dozenten, die in der beruflichen Praxis stehen, unterrichten in über 20 verschiedenen Fächern in gestaltender Kunst und Design.

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