Im Skandal um manipulierte Abgaswerte geht Volkswagen jetzt in die Offensive. Der VW-Konzern startet die grösste Rückruf-Aktion in der Firmengeschichte.

Nachdem das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) in Flensburg Volkswagen zum Rückruf von 2,4 Millionen Fahrzeugen in Deutschland verpflichtet hat, teilte der Konzern letztes Wochenende mit, er werde in Europa insgesamt rund 8,5 Millionen Fahrzeuge zurückrufen.

In einer Mitteilung des Konzerns heisst es:

„Volkswagen begrüßt die schnelle Entscheidung des Kraftfahrtbundesamtes, den vorgelegten Zeit- und Massnahmenplan durch einen Rückruf umzusetzen, damit herrscht für die Kunden jetzt Klarheit bezüglich der weiteren uneingeschränkten Nutzung der Fahrzeuge."

Rückruf beginnt 2016

Die angeordnete Rückrufaktion beginnt Anfang 2016, teilte Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt auf Nachfrage mit.

„Das ist ein Rückruf in einer Dimension, die auch das nötige Maß an Kontrolle und Überwachung nötig macht. Das Unternehmen arbeite aber konstruktiv mit den Behörden zusammen. Bis wann alle Autos dann wieder den Regeln entsprächen, sei noch offen. Ein nötiges Bauteil für einen Teil der Motoren, stehe laut VW erst in knapp einem Jahr zur Verfügung. Die Autos dürften aber weiter gefahren werden, da sie verkehrssicher seien."

Bis Ende November müsse Volkswagen die technischen Lösungen für die Fahrzeuge dem KBA erläutern, so Dobrindt weiter. Konkret heißt das, das VW die eingebaute Software entfernen muss, mit der die Fahrzeuge erkennen konnten, wann sie auf einem Abgas-Prüfstand stehen.

Entsprechend reduzierte der Motor dann den Stickoxid-Ausstoß.

Quelle: dpa, VW