Als Mensch mit Migrationshintergrund ist das Verhältnis zum eigenen Namen oft kompliziert. Einerseits prägt er das Zugehörigkeitsgefühl und ist damit identitätsstiftend. Ich würde zum Beispiel niemals meinen iranischen Namen ablegen wollen. Er gehört zu mir, ohne wäre ich unvollständig. Andererseits ist der eigene Name aber oft Auslöser für Erfahrungen mit Diskriminierung, weil leider auch Vorurteile daran haften. Manche Eltern treffen deshalb - wie bei mir - von Anfang an die Entscheidung, dem Kind einen deutschen oder „eingedeutschten" Vornamen zu geben. In der Hoffnung, dass sie damit besser akzeptiert werden. Denn Namen können Türen öffnen, aber auch verschließen. Menschen mit Migrationshintergrund haben es auf dem Arbeitsmarkt schwerer. So hat eine Studie der Robert-Bosch-Stiftung ermittelt: „Um eine Einladung zum Vorstellungsgespräch zu erhalten, muss ein Kandidat mit einem deutschen Namen durchschnittlich fünf Bewerbungen schreiben, ein Mitbewerber mit einem türkischen Namen hingegen sieben."