WhatsApp hat neuerdings eine Lesebestätigung. Wie hält es die Konkurrenz?
Facebook hat den Messenger vor Kurzem in eine eigene App ausgelagert. Schon im Startfenster wird dem Empfänger durch ein Häkchen an der Nachricht signalisiert, dass die Nachricht gelesen wurde. Im Textverlauf steht zusätzlich die Uhrzeit, zu der das passierte. Wenn der Nutzer den Ortungsdienst ausgeschaltet hat, meldet Facebook außerdem, ob die Nachricht vom Computer oder mobil versendet wurde.
Ganz ausschalten können Sie die Lesebestätigung nicht. Allerdings gibt es für Android die App „Privy Chat for Facebook". Damit ist stressfreies Chatten möglich.
Übrigens: Wird Facebook im Browser genutzt, werden die Nachrichten im Fenster angezeigt. Solange der Empfänger das Textfeld der Nachricht nicht anklickt, bleibt die Nachricht, obwohl sichtbar, für den Sender ungelesen. SkypeSkype war ursprünglich als IP-Telefondienst gestartet, bietet aber auch eine Chat-Funktion. Diese kommt - als einzige der hier getesteten Apps - komplett ohne lästige Lesebestätigungen daher. Angezeigt wird nur der Tag des Chats und ob der Chat-Partner gerade schreibt. Der Versand der Nachricht, ob und wann diese gelesen wurde, bleibt ein Geheimnis.
Was Skype noch kann: Das Programm ist mittlerweile auch für neu hinzugekommene Funktionen wie das Screen-Sharing und als Konferenzsystem sehr beliebt. Über „Skypeout" können Nutzer zudem weltweit günstig ins Festnetz telefonieren. Skype nutzt eine Verschlüsselungstechnik, bei der Nachrichten nach mathematischen Prinzipien codiert werden. Die Nachricht kann so nur vom beabsichtigten Empfänger gelesen werden.
Vergrößern In unserem Test gibt es nur bei Skype keinen Hinweis darauf, ob der Empfänger eine Nachricht schon gelesen hat
ThreemaWie hält Threema es mit der Lesebestätigung? Verschiedene Symbole verweisen hier auf den Status der Nachricht. Ein grauer Umschlag zeigt an, dass die Mitteilung unterwegs zum Server ist. Dort angekommen, wird der Umschlag schwarz. Erhält der Empfänger die Nachricht, wird als Symbol eine Schublade angezeigt. Erst ein Auge informiert den Sender über das tatsächliche Lesen der Nachricht. Wem dies nicht gefällt, kann dies in den Einstellungen unter „Privatsphäre" deaktivieren und ist dann wieder unbeobachtet.
Sicherer chatten mit Threema: Nach der WhatsApp-Übernahme durch Facebook wechselten viele verärgerte und verängstigte Nutzer zu dem Nachrichtendienst. Dank End-to-End-Verschlüsselung bietet Threema einen besseren Datenschutz als viele seiner Konkurrenten.
Vergrößern Ein graues Auge zeigt bei „Threema" an, dass eine Nachricht gelesen wurde
iMessageDer Messenger von Apple versieht seine Nachrichten standardmäßig nur mit dem Status „zugestellt".
Eine Lesebestätigung erhält der Sender nur, wenn die entsprechende Einstellung aktiviert wird - also auf freiwilliger Basis des Empfängers. Dazu müssen Sie einfach unter „Nachrichten" den Schieber der Lesebestätigung umlegen.
Blauer WhattsApp-Haken
SIMSmeSIMSme ist der Messenger der Deutschen Post. Das Programm zeigt dem Nutzer - genau wie Whatsapp - mit einem grünen Häkchen an, ob die Nachricht vom Empfänger gelesen wurde. Drei gelbe Punkte bedeuten, dass die Nachricht verschickt wurde. Ein großer gelber Punkt, dass die Nachricht angekommen ist. Im Test wurden die Symbole zwar nicht sofort angezeigt, mit einer kleinen Verzögerung funktionierte das System aber dennoch zuverlässig. Abschalten lässt sich die Lesebestätigung nicht.
Was kann SIMSme? In Sachen Datenschutz will die Post alles richtig machen und setzt auf End-to-End-Verschlüsselung. Nachrichten können sogar mit einer Selbstzerstörung versehen werden. Diese Funktion kostet aber extra. Die Sicherheitsstufe von Kontakten wird mittels Ampelfarben signalisiert. Ganz sichere Kontakte haben sich zuvor per QR Code ihr Vertrauen ausgesprochen.
Vergrößern Wie WhatsApp setzt SIMSme einen Haken hinter gelesene Nachrichten
LineDas Senden von Nachrichten wird bei Line mit einem kleinen Pfeil angezeigt. Dieser verschwindet, sobald die Nachricht versendet wurde. Erst wenn der Empfänger die Nachricht gelesen hat, bekommt der Sender dies durch ein „gelesen" angezeigt.
Neugieriger Messenger: Die japanische App wird von Datenschützern kritisch gesehen. Der Anbieter kann die Nachrichten mitlesen und muss die Kunden bei Änderungen an der App nicht benachrichtigen. Bei der Anmeldung verlangt der Dienst Zugriff auf Facebook- und Telefon-Kontakte. Bei Line kann der Nutzer texten, telefonieren und sogar Videoanrufe tätigen. Die App verschlüsselt die Datenübertragung, nutzt dafür jedoch keine End-to-End-Technik.
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