Aue. Mit der besten Saisonleistung hat sich Schlusslicht FC Erzgebirge Aue im Abstiegskampf der 2. Fußball-Bundesliga eindrucksvoll zurückgemeldet. Mit spielerischer Klasse und geballter Durchschlagskraft erkämpften die Sachsen einen 3:1 (1:0)-Sieg gegen den Aufstiegsaspiranten Karlsruher SC. Damit kletterten die Erzgebirger auf den 16. Rang, punk- und torgleich hinter dem FC St. Pauli. Die Badener verpassten dagegen den Sprung auf dem zweiten Tabellenplatz und rutschten auf Rang vier ab. Vor 9 100 Zuschauern in der Sparkassen-Erzgebirgsarena brachte Stefan Mugosa (19./75.) Aue zweimal in Führung. Manuel Torres (71.) glich zwischenzeitlich aus. Clemens Fandrich (85.) markierte den Endstand.
„Die Mannschaft hat den Matchplan 1:1 umgesetzt. Wir sind als Team aufgelaufen, haben selbst Fußball gespielt und fast nichts zugelassen", sagte Stipic, der noch vor dem Anpfiff einen Rückschlag einstecken musste: Vladimir Rankovic verletzte sich bei der Erwärmung und wurde durch Sebastian Hertner ersetzt.
Dennoch startete das Team von Tomislav Stipic kämpferisch und setzte durch Bobby Wood erste Akzente. Nach einem Solo scheiterte der US-Stürmer zunächst an Dirk Orlishausen, doch gegen den platzierten Nachschuss zum 1:0 von Mugosa war der KSC-Keeper machtlos. Eine Befreiung für den Montenegriner Mugosa, der in den letzten Wochen sehr unglücklich im Abschluss agierte. Pech hatten die Gäste bei einem Kopfball von Jonas Meffert (24.) an die Querlatte.
Nach dem Wechsel kam der KSC besser in Schwung. Gäste-Trainer Markus Kauczinski brachte Spielmacher Ilias Micanski, der aber blass blieb. Doch durch eine individuell starke Leistung von Torres, der den Ball unbedrängt annimmt und aus zehn Metern gekonnt in den Winkel zirkelte, gelang der Ausgleich. Zuvor hätte Aue durch Großchancen von Wood (67.) sowie Oliver Schröder (63.) und Rico Benatelli (56.) das 2:0 erzielen müssen. Doch Mugosa brachte die Auer per Kopfball erneut auf die Siegerstraße, ehe Fandrich mit einem Solo alles klar machte. „Wir haben heute alles rausgehauen, was noch drin ist. Das waren sicherlich fünf bis zehn Prozent mehr als bei anderen Mannschaften. So haben wir verdient den Sack zugemacht und gewonnen", sagte Torschütze Fandrich.
Völlig aus dem Häuschen und auch sichtlich geschafft nach emotional 90 Minuten war Aues Coach Stipic, der seit Wochen angekündigt hatte, dass der Knoten bei Mugosa bald platzt. „Ich habe die Mannschaft immer wieder aufgerüttelt, nach den Rückschlägen Herz und Seele aufgerichtet. Die Mannschaft merkt, der Trainer hat keine Angst, der Trainer hat Leidenschaft, er glaubt an sie und hat Ahnung. Wir brauchen nicht auf andere schauen, es gibt nur uns. Wir müssen an uns glauben", meinte Stipic vor den beiden Auswärtsspielen in Berlin und Heidenheim sowie dem letzten Heimspiel gegen Kaiserslautern. (dpa)
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