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Dänisches Dynamit: The Asteroids Galaxy Tour

Am 29.April gibt es in der Arena das Beste zu hören, was das Königreich Dänemark zu bieten hat: nämlich Mette und Lars. Während ihre Vornamen klischeehafter kaum sein könnten, ist ihre Musik nicht von dieser Welt. Zusammen mit vier weiteren Musikern sind sie „The Asteroids Galaxy Tour“.


Landeerlaubnis: erteilt

Zwei Mal schon wurde ihr Sound medienwirksam für Werbezwecke verwurstet. Ihr erster Hit "Around The Bend" war das Hintergrund-Getöns in der iPod-Touch Werbung. Die meisten werden sich aber eher an „The Golden Age“ erinnern, wo sie mit einer quietschbunten Party-Crowd in einem pompösen Schloss ein paar Heineken zischen. Und Mette sticht besonders heraus: Stupsnase, riesengroße Augen, volle rote Lippen und üppiges blondes Haar. Im Internet wird sie gerne als "The hot blonde from the Heineken spot" gesucht, in der Szene als supercoole Neo-Bardot gehandelt. Zu jener Zeit ist "The Golden Age" eigentlich schon drei Jahre alt, schlechte Zeiten scheint das Sextett aber trotzdem nicht zu kennen.


Schrill, schräg, ungeschult – aber unwiderstehlich


Die Sängerin kommt aus einem Vorort von Kopenhagen. Schon ihre Eltern hatten guten Musikgeschmack und die richtigen Platten zuhause. Und dann traf Mette auf Lars Iversen. Er spielt die Instrumente, beherrscht die Technik, sie singt. Die Texte schreiben sie gemeinsam. Sie verschmelzen Funk mit Folk, gießen ein wenig guten alten Soul dazu und runden den Cocktail mit pumpenden, psychedelischen Beats ab. Man drückt auf Play und schon hallt Mettes Stimme durch den Raum: etwas schrill, ziemlich schräg, definitiv ungeschult und trotzdem unwiderstehlich. Amy Winehouse ließ während ihres Durchbruchs die Dänen als Vorband auftreten. Die Damen teilten nicht nur die Bühne, sondern auch die Vorliebe für den Style der Sixties und Turmfrisuren.


Bonbon-Pop


Woher kommt dieser kaleidoskopische, bonbonbunte Pop? Einerseits würden sie James Brown, Billie Holiday und sämtliche Motown-Künstler verehren, erklärt Mette. Auf der anderen Seite inspirieren sie Neuzeit-Bands wie die Gorillaz oder Blur. Darum kommt es ihnen auch ganz natürlich vor, Pop, Funk oder Jazz in ihre Musik einzuflechten. Bei der man dann unweigerlich an Eiscreme, Sonnenmilch und Wellenrauschen denken muss. Ein Sound, den man auch bei "Mad Men", "Gossip Girl" und zahlreichen weiteren Fernsehserien schätzt. Etwas hippiehaft klingt allerdings ihr Band-Credo: „Wir tauschen Instrumente. Flöten, Synthesizer und das ganze Zeug. Wir sind alle Freunde. Wir sehen uns selbst als ein Musikerkollektiv, in das Leute ein-und aussteigen können. Wir sind eine Live Band, jeder hat seine Persönlichkeit. Wir sind nicht sechs Affen und ein Kreativgesicht, sondern nur zwei Affen.“ In diesem Sinne, genießen Sie den Affenzirkus!