Mit dem Rauchen aufzuhören ist schwierig, das weiß jeder, der daran schon einmal gescheitert ist. Laut einer aktuellen Umfrage sind das sogar zwei Drittel der Raucher - 40 Prozent haben es sogar mehrmals versucht.
Dabei ist Rauchen heutzutage alles andere als schick. Die gesundheitlichen Folgen sind verheerend - daran soll der Weltnichtrauchertag am 31. Mai erinnern. Nicht nur die Gesundheit leidet, auch die Beziehung kann Schaden nehmen, sagt Paarberater und Buchautor Eric Hegmann. Hier gibt er Rauchern Tipps für die Liebe.„Früher war das Rauchen cool, heute wird es eher verstanden als eine Abhängigkeit, also ein Zeichen von wenig Willensstärke und natürlich ist Rauchen ungesund und für einen Nichtraucher ein stinkendes Übel. Vor allem signalisiert Rauchen, dass die Person nachlässig mit sich selbst umgeht. Und dass sie es wohl genauso mit dem Partner und der Beziehung machen wird", sagt der Beziehungsexperte.
Ein Partner raucht, der andere nicht. Zündstoff für die Beziehung?
„Ja, auf jeden Fall! An Zigaretten sind Beziehungen zerbrochen. Das ist in der Regeln nicht der einzige Grund. Eher geht es um Konflikte, die tiefer liegen und dann Bahn brechen - nach dem Motto 'Wenn du mich wirklich liebst, hörst du auf!' trifft auf 'Du willst dass ich mich ändere, du liebst mich also gar nicht!'". Dann sei die Basis für einen Konflikt geschaffen, der Paare auseinander bringen könne, sagt Paarberater Eric Hegmann.
Aber die Sucht nach dem Glimmstängel sorgt schon beim Kennenlernen für Zündstoff, wie eine aktuelle Parship-Studie zeigt. Jedem dritten Mann (31 Prozent) würde es gewaltig stinken, wenn die potentielle Herzdame zur Kippe greift.
Es geht aber noch rigoroser: Für jede vierte Frau (25 Prozent) und sogar fast jeden dritten Mann (31 Prozent) ist Rauchen in der Partnerschaft generell ein Tabu.Sieben Prozent der befragten Singles finden es zudem unverantwortlich, wenn die neue Liebe in spe ihre Gesundheit aufs Spiel setzt - ihre Gefühle würden sich schnell in Luft auflösen.
★Deutschland 29 Prozent
★Großbritannien 12 Prozent
★Frankreich 28 Prozent
★Spanien 26 Prozent
★Schweiz 24 Prozent
★Österreich 30 Prozent
★Schweden 22 Prozent
★Finnland 23 Prozent
★Russland 35 Prozent
★Tschechien 31 Prozent
★Italien 32 Prozent
Wie sollten Partner mit der Situation umgehen, damit die Liebe nicht verglüht?
Eric Hegmann: „Viel Geduld und viel Lob. Immer wieder betonen, dass es nicht selbstverständlich ist, das sich der Partner einschränkt, sei es durch weniger Zigaretten oder dass man als Nichtraucher den Qualm erträgt. Wenn möglich sollte eine gemeinsame Wohnung rauchfrei bleiben: mit Glück gibt es ja einen Balkon. Am besten aber ist: aufhören und sich dafür vom Partner belohnen lassen."
Hier verrät Paarberater Eric Hegmann weitere Regeln, wie man Qualm-Zoff in der Beziehung verhindern kann:★ Definieren Sie die Regeln! Ob Zigaretten nur auf dem Balkon oder keinesfalls im Schlafzimmer: Von Ihnen als Nichtraucher wird Verständnis erwartet, aber Ihr Partner muss vor allem Rücksicht nehmen. Deshalb ist es an Ihnen, die Grenzen zu ziehen.
★ Erwarten Sie keine Logik! Nikotin macht abhängig. Deswegen können Sie nur eingeschränkt auf rationale Diskussionen hoffen, wenn der rauchende Partner sich nicht an Absprachen gehalten hat.
★ Keine Diskussionen! Egal ob Sie lieber einen nichtrauchenden Partner hätten oder der Konsum zu hoch ist. Nachdem Sie sich auf Regeln geeinigt haben, ist die Diskussion auch beendet. Wenn Sie jede Zigarette thematisieren, wird Rauchen zu einem Beziehungsproblem, an dessen Ende nur stehen kann, dass Sie mitrauchen oder Ihr Partner aufhört. Letzteres ist natürlich gesünder.
★ Erpressung klappt nicht bei jedem! Manchen Raucher wird ein nichtrauchender Partner von seinem Laster abbringen können; andere würden eher die Beziehung beenden. Prüfen Sie vor einem Ultimatum genau, ob Ihnen der Mensch und Ihre Partnerschaft nicht doch wichtiger sind.
★ Tipp für Raucher: Sie sterben statistisch früher als Ihr nichtrauchender Partner. Wollen Sie nicht ein paar Jahre länger gemeinsam Ihre Liebe leben können?
Vergrößern So hässlich macht Rauchen! Links die Haut einer Raucherin mit Unreinheiten und Falten, rechts die gut durchblutete, frische Nichtraucher-Haut
Mit der Qualmerei aufzuhören lohnt sich - nicht nur für die Liebe, sondern vor allem für den Körper. Lesen Sie mal hier, wie schnell sich der Körper durch Abstinenz erholt:► Nach 20 Minuten normalisieren sich Körpertemperatur, Puls und Blutdruck.
► Nach 8 Stunden verbessert sich die Sauerstoff-Versorgung im ganzen Körper.
► Nach 1 bis 2 Tagen erholen sich Geruchs- und Geschmackssinn. Außerdem fällt das Atmen leichter und sinkt das Herzinfarkt-Risiko.
► Nach 1 bis 2 Jahren geht der Raucherhusten zurück. Der Kreislauf stabilisiert sich und das Immunsystem wird gestärkt.
► Nach 10 Jahren halbiert sich das Lungenkrebs-Risiko. Außerdem geht das Risiko einer Krebserkrankung im Mund- und Rachenbereich, in der Speiseröhre, Blase und Bauchspeicheldrüse zurück.
► Nach 15 Jahren sind das Herzinfarkt- und das Lungenkrebs-Risiko nicht mehr höher als bei einem Menschen, der noch nie geraucht hat.
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