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Großeinsatz mit SEK in der Rummelsburger Bucht

SEK, Hunde und Hubschrauber: Nach einem Streit flieht ein Mann mit einer Schusswaffe per Motorboot vor der Polizei.

In der Rummelsburger Bucht ist es in der vergangenen Nacht zu einem Großeinsatz der Polizei gekommen. Neben einem Sondereinsatzkommando sind dabei auch Polizeihunde, die Wasserschutzpolizei und ein Polizeihubschrauber zum Einsatz gekommen. Der Auslöser: Ein 45 Jahre alter Mann soll gegen 23 Uhr auf einem Bootssteg von einem Unbekannten mit einer Schusswaffe bedroht worden sein.

Der mutmaßliche Täter entschwand nach Aussagen des Bedrohten anschließend zunächst vom Steg. Als wenig später am Ende des Steges ein Schlauchboot anlegte, entdeckten die eingetroffenen Beamten „zehn bis 20 Personen", die sich auf mehreren angebundenen Booten aufhielten, so die Polizei. Der bedrohte 45-Jährige erkannte unter ihnen den Mann wieder, der ihn zuvor mit einer Schusswaffe bedroht haben soll. Der Unbekannte sei daraufhin auf einem Motorboot gemeinsam mit einer Frau zur Liebesinsel geflohen, so die Polizei. Auf Aufforderung der Wasserschutzpolizei kehrte das Boot schließlich zurück zur Rummelsburger Bucht. Allerdings ohne den mutmaßlichen Täter, den die Polizei vergeblich darauf suchte. Die Frau wurde vorläufig festgenommen. Auf Richtererlass durchsuchte das SEK auch die weiteren Boote am Anleger. Doch alles, was sie fanden, war ein großer Plastikbeutel mit Cannabis. Der Einsatz dauerte sechs Stunden und wurde nach Angabe der Polizei schließlich um 5 Uhr beendet.

Linkes Besetzerkollektiv "Staub zu Glitzer" meldet sich

In den Morgenstunden meldete sich dann im Internet das linke Besetzerkollektiv „Staub zu Glitzer" zu dem Vorfall zu Wort. Das Kollektiv beansprucht in der Rummelsburger Bucht seit Oktober 2018 die Nutzung des ehemaligen Jugendfreizeitschiffs „Freibeuter" für sich, nachdem der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg, dem das Schiff gehört, geäußert hatte, das alte Schiff verschrotten lassen zu wollen. Die Besetzer geben an, in der vergangenen Nacht selbst die Polizei alarmiert zu haben. „Auslöser war ein Streit über die Nutzung der Räumlichkeiten", schreibt das Kollektiv, das auf der „Freibeuter" Kulturveranstaltungen organisiert und als Anlaufstelle für Obdachlose dient. Die Besitzansprüche Einzelner, die aus der „Freibeuter" ein Partyschiff machen wollen, hätten eine „spätabendliche Auseinandersetzung" zur Folge gehabt, die schließlich zum Polizeieinsatz führte.

Die Besetzer entschuldigten sich in ihrem Schreiben bei den Anwohnern der Rummelsburger Bucht für die Unannehmlichkeiten, die für einen 42-Jährigen und einen 39-Jährigen in der Gefangenensammelstelle endeten. Jedoch nicht wegen einer Bedrohung durch ein Schusswaffe, sondern für den Älteren wegen eines Haftbefehl wegen unerlaubten Autofahrens ohne Führerschein. Der Jüngere der beiden steht im Verdacht, der Besitzer des gefundenen Rauschgiftes zu sein. Gegen ihn wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetzt eingeleitet. Vom Mann mit der Schusswaffe fehlt weiter jede Spur.

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