Carl-A. Fechner will nun alle zwei Jahre einen Kinofilm herausbringen. In „Change! Ein deutsches Energiemärchen" soll am Beispiel des Hohenlohekreises gezeigt werden, was in der Provinz an Energiewende möglich wäre. Gedreht wird im Nordosten Württembergs und in anderen Städten Deutschlands sowie in Fukushima. Vor Ort gründet sich ein Förderverein des Projekts, der mehr als die Hälfte des Budgets von 700 000 Euro sammelt. Ein Konsortium aus süddeutschen Stadtwerken finanziert das Drehbuch.
Mit solchen Formen des Sponsorings hat Carl A. Fechner überhaupt kein Problem. Die Zuschauer werden so zu Aktivisten. Sie sollen spenden, so wie für die Initiative „Planet for the Planet". Zehn Milliarden Bäume seien auf diese Weise „der Erde geschenkt worden", sagt Fechner. Im Jahr 2011 widmet er dieser weltweiten Bewegung von Kindern und Jugendlichen einen Film: „Weil ich länger lebe als du". In „Passion for Planet", der 2015 fertig sein soll, will der Filmemacher fünf weltweit bekannte Tierfilmer bei ihrer Arbeit beobachten und „die faszinierende Transformation von unschuldigen Naturliebhabern zu entschlossenen Kämpfern" beschreiben.
Kritiker werfen Carl-A. Fechner vor, er habe sich vom Dokumentarfilm längst verabschiedet und mache stattdessen - ähnlich wie Umweltorganisationen - Propagandakampagnen für die gute Sache. Er stelle Gegenpositionen kaum dar, räume Andersdenkenden in seinen Filmen bestenfalls einen Alibiplatz ein - in „Die 4. Revolution" etwa in Gestalt des Chefökonomen der Erdöl exportierenden Länder (OPEC). Als weiteres Indiz für seine Einseitigkeit wird angeführt, dass der Film von einem Unternehmer aus dem Bereich der erneuerbaren Energien mitfinanziert wurde. Fechner macht kein Geheimnis daraus, dass er mit seinen Filmen seine Standpunkte untermauern will.
Kürzlich ist er 60 Jahre alt geworden. An seinem Geburtstag fuhr er mit seiner Familie nach Berlin, um gegen die Atomkraft zu demonstrieren. Er ist überzeugt, „die Umstellung auf ein dezentrales, gerechtes System der Energieversorgung bis zum Jahr 2030 ist möglich". Er will das noch erleben. Er wäre dann 77 Jahre alt. Fechner sagt: „Es ist keine Frage, dass ich das schaffe."