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Winterwandern: am besten auf der Sonnenseite | eVivam

So sieht Wandern im Winter aus: Beim Päuschen nach der Bewegung genießt du den Kaffee, den Plausch und den Ausblick.

Du willst wandern? Jetzt im Winter? Gute Idee. In diesem eVivam-Beitrag erfährst du, was einen guten Wanderführer ausmacht, worauf es bei Touren zu dieser Jahreszeit ankommt und wo du dich schlau machst. Hauptroute: Touren in Deutschland.

Jetzt im Winter kannst du besonderen Outdoor-Sport erleben: Winterwandern. Wusstest du, dass Wandern selbst beim Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) seit ein paar Jahren als Breitensport anerkannt ist? Dort werden auch Trainer zertifiziert, die wiederum Wanderführer ausbilden. Sven Hähle ist so ein Ausbilder. Und natürlich Wanderführer. Seine Qualifikationen und Ausbildungen verschaffen einen ganz guten Überblick über die Strukturen dieser „Bewegung" in Deutschland.

Qualifiziert auf Wandertour

Hähle ist zertifizierter Wanderführer beim Deutschen Wanderverband (DWV) und bei den NaturFreunden Deutschlands. Die heißen dort Wanderleiter. Zudem ist er geprüfter Natur- und Landschaftsführer des bundesweiten Arbeitskreises der staatlich getragenen Umweltbildungsstätten (BANU). Hähle: „Bei den Ausbildungen geht es um Grundlagen wie Orientierung, Umgang mit Karte, Kompass und GPS sowie Erste Hilfe. Neben der Sicherheit erwerben die angehenden Gruppenleiter aber auch Know-how über Natur und Kultur in den jeweiligen Regionen, ökologische Zusammenhänge und über das Wetter."

Gut geführt: ein Mix aus Qualität, Sicherheit, Natur- und Kultur-Know-how

Natürlich kannst du dich entscheiden, einfach ohne einen solchen Experten los zu wandern: Allein, mit Hund, mit Partner, mit der Familie, oder in der Gruppe. Du bist an der frischen Luft, kannst die Landschaft genießen und gleichzeitig dein Herz-Kreislauf-System sowie Po- und Oberschenkelmuskulatur trainieren. Als Wanderanfänger oder selbst, wenn du schon ein paar Etappen im Sommer geschafft hast: Im Winter gibt es aber ein paar Dinge, die du etwa bei einer Tagestour berücksichtigen solltest:

Die Wege müssen geräumt und begehbar sein. Die Tage sind kürzer, starte also früher, zum Beispiel um 10 Uhr und komme gegen 15.30 Uhr zurück. Kleide dich witterungsbedingt, also etwa im Zwiebellook. Suche dir Strecken heraus, die eher sonnig sind, also eher mit offener Landschaft als im dunklen Wald.

Ein Tipp von Sven Hähle: „Wenn du dir im Winter Routen heraussuchst, die zum Beispiel als familientauglich gelten, dann sind sie meist auch wintertauglich."

Wie gehst du bei der Planung am besten vor?

Wenn du weißt, in welcher Region du im Winter wandern möchtest, googelst du die am besten in Verbindung mit dem dortigen Tourismusamt. Die Tourismusämter arbeiten nach Angaben von Hähle eng mit den Verbänden zusammen. Somit ist zum Beispiel sicher gestellt, dass die Informationen über geräumte Strecken zuverlässig sind.

Wanderbares Deutschland: Vorauswahl, Traumschleifen und Winterwandertag

Wenn du dir dafür Anregungen holen möchtest, lohnt sich ein Besuch auf Wanderbares Deutschland. Regionen der Bundesländer sind da nach Schwierigkeitsgrad, Länge und Faktoren namens Familienspaß hinterlegt: sind also potenzielle Kandidaten für Winterwanderungen.

Eine Lieblings-Tagestour von Sven Hähle ist die Ruwer-Hochwald-Schleife auf dem Saar-Hunsrück-Steig: „Felder, Seen, Wälder und Bäche wechseln sich hier toll ab", schwärmt er. In Willingen im Sauerland findet vom 20. bis 24. Januar 2016 zum zweiten Mal der Deutsche Winterwandertag statt. Nach Angaben der Veranstalter werden bis zu 30.000 Gäste erwartet.

Trend Schneeschuhwandern: Mach` am besten einen Einsteigerkurs

Ob im Alpenvorland oder im höheren Mittelgebirge: Schneeschuhwandern wird immer beliebter. Hähle zur Technik: „Achte dabei auf den richtigen Stockeinsatz. Die Bewegung am Boden gleicht mehr einem Schleifen, denn gehen. Die Ferse nimmst du hinten raus und bewegst dich mehr auf dem Ballen." Schneeschuhwandern ist ganz schön anstrengend. Zusammen mit dem Stockeinsatz ist es zudem eine komplexe koordinative Bewegung. Mach` am besten wie beim Nordic-Walking einen Einsteigerkurs, bevor du loswanderst; zum Beispiel bei den NaturFreunden. Lass` dich nicht von dem Titel irritieren. Der zweitägige Workshop in Berlin ist auch für Nicht-Mitglieder gedacht. Und auch dann, wenn du kein Wanderleiter werden möchtest.

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