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Er verlor den Kampf gegen den Krebs: Große Trauer um Darmstadts Johnny Heimes (26)

Darmstadt - Jonathan „Johnny" Heimes ist nach langer Krebserkrankung am Dienstag Abend im Kreise seiner Familie gestorben. Das gab seine Familie am Mittwoch auf seiner Facebook-Seite bekannt.

Sie schreibt:

„Liebe Freundinnen und Freunde, ein Lieblingssatz von Jonathan war "Es ist erst vorbei, wenn es vorbei ist!" Gestern Abend ist Jonathans Kampf gegen den Krebs zu Ende gegangen und er ist ganz friedlich bei uns zu Hause eingeschlafen. Wir danken euch für die Hilfe, Anteilnahme, Unterstützung und alles, was ihr für Jonathan gemacht habt. Familie Heimes"

Schock und Trauer in Darmstadt! Johnny, der „Junge hinter dem SV Darmstadt", wurde landesweit zur Symbolfigur für Mut, Unerschrockenheit und Kampfgeist. Der Verein sagt selbst, dass die Lilien ohne ihn nicht da wären, wo sie heute sind.

Der wohl größte Fan der Lilien war selbst eine große Tennis-Hoffnung, trainierte mit Andrea Petkovics Vater und war ein enger Freund der Tennis-Queen. In seinem 14. Lebensjahr kam die Diagnose Krebs - und Johnny kämpfte statt auf dem Tennisplatz im Krankenhaus.

Immer wieder sprang er dem Tod von der Schippe, ließ über zwanzig Chemo-Therapien über sich ergehen. Die Metastasen breiteten sich dennoch vom Hirn ins Rückenmark aus.

Vergrößern Mit Andrea Petkovic verband Johnny eine enge Freundschaft

Ein Freund schickte ihm damals eine aufmunternde SMS ins Krankenbett: „DU MUSST KÄMPFEN! Es ist noch nichts verloren. Ist es nicht so, dass man die größten Siege aus scheinbar hoffnungsloser Position erringt? Im Sport und genauso im Leben?"

Johnnys kämpfte unbeirrt weiter gegen den Krebs, sagte einmal: „Ich werde weitermachen. Ich habe zweimal um mein Leben gekämpft, was soll Schlimmeres kommen? Das ist die Endstufe, weiter geht es nicht, danach kommt nur noch der Tod."

Nachdem er auch ein drittes Mal dem Tod ins Auge gesehen und gesiegt hatte, entwickelte Johnny Silikon-Armbändchen mit seiner Durchhalteparole „DU MUSST KÄMPFEN! Es ist noch nichts verloren".

Der Erlös geht an den Frankfurter Verein „ Hilfe für krebskranke Kinder ".

Vergrößern Bei der Aufstiegsfeier dankte Kapitän Aytac Sulu Johnny mit Tränen in den Augen: „Ohne ihn wären wir wirklich nicht hier."

Sein Kampfgeist sprach sich nicht nur in der Onkologie herum. Johnny hatte auch laut dem „SV Darmstadt" einen immensen Anteil am kometenhaften Aufstieg der Lilien in die Bundesliga.

Die Lilien, die bis dahin als zusammengewürfelter Haufen galten, schöpften ungeheure Inspiration aus Johnnys Schicksal und seinem Kämpferherz. Die Mannschaft trug nicht nur während ihres märchenhaften Aufstiegs geschlossen das Bändchen. Stürmer Toni Sailer ließ sich den Spruch sogar auf den Arm tätowieren.

Nun trauert nicht nur der SV um Johnny, sondern ganz Fußball-Deutschland. DANKE FÜR ALLES, JOHNNY!
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