Kitschkrieg, das dreifaltige Gesamtkunstwerk, haben endlich ein Album. Und steuern damit wohl auf den Techno-Club zu. Der Pop-Exorzismus der Woche kommt von Zugezogen Maskulin.
Von den SZ-Popkritikern
Aminé - "Limbo"
Der Rapper Aminé ist seit seinem ersten Album "Good For You" vor allem auf Selbstironie gebucht - sommerschwüle Beats, gut gebräuntes Kiffergenuschel. Das ist auch auf "Limbo" (Universal) noch so: "If being ugly was pretty / I'd be the shit", rappt er auf "Roots", einem gemeinsamen Song mit Charlie Wilson von Gap Band und JID. Aber der lockerlässige Sound von "Limbo" ist etwas verschattet. Durch den plötzlichen Tod seines Kindheits-Idols Kobe Bryant etwa ("Kobe"). Durch privates Liebesleid ("Easy") oder die tiefe Skepsis vor dem schnellen Erfolg ("Reality"). Mit "Woodlawn" gibt es sogar eine Liebesklärung an jenen Stadtteil in Portland, in dem Aminé aufwuchs - und der jetzt von der Gentrifizierung befallen ist. Bisschen altersvergrübelt für einen 26-Jährigen also vielleicht. Steht ihm aber ganz gut.
Viola Blomberg