Im Juni soll nun das neue Einkaufszentrum eröffnen – in der Bürgerversammlung werden erneut große Sorgen laut.

Vor allem Ketten wie H&M, Toys’r’us und Hugendubel werden in das 25 000 Quadratmeter große Einkaufszentrum „Forum Schwanthalerhöhe“ ziehen. Eigentlich sollten die über 100 Geschäfte schon geöffnet haben, doch wegen technischer Mängel wurde der Eröffnungstermin verschoben (wir berichteten). Am 6. Juni soll es nun so weit sein. Doch die Bewohner der Schwanthalerhöhe sorgen sich weiterhin, wie das denn wird mit dem neuen großen Nachbarn.

„Befürchtungen sind schon da“, erzählt Inge Kindermann. Seit mehr als 30 Jahren führt sie die Büchergalerie Westend, verkauft antiquarische und neue Bücher an die Bewohner der Schwanthalerhöhe. „Natürlich wird derneue Hugendubel im Forum Schwanth­alerhöhe eine große Konkurrenz für mich“, sagt sie. Viel Verkehr, Konkurrenz- und Preisdruck – können da kleine Läden überhaupt mithalten?

Nicht wenige befürchten, dass das lebendige Treiben im Viertel leidet. Und so war das Forum Schwanthalerhöhe eines der Hauptthemen auf der jüngsten Bürgerversammlung: Unter anderem wurde gefordert, eine Strategie zur Unterstützung des inhabergeführten Einzelhandels zu entwickeln, also der kleinen Geschäfte im Viertel.

„Seit Weihnachten gibt es eine positive Entwicklung: Die Menschen bestellen Bücher online und holen sie hier im Laden ab“, beobachtet Kindermann. Aber das können ihre Kunden auch bei Hugendubel.

 Die gewünschte Hilfsstrategie für die Schwanthalerhöhe werde es vorerst trotzdem nicht geben, heißt es seitens des örtlichen Bezirksausschuss (BA). Das sei nicht Aufgabe des BA, außerdem gebe es ja kaum Überschneidungen mit den bestehenden Geschäften. Möglichkeiten gebe es. Buchhändlerin Kindermann erinnert sich an einen gemeinsamen Adventskalender: „An jedem Tag wurde ein kleiner Laden vorgestellt. Oder ein Aktionstag wäre eine gute Idee.“ Eine Idee, mit der sich auch der Bezirksausschuss anfreunden könnte – irgendwann. Vorerst wolle man mit den Bürgern sprechen. Und alles Weitere lässt man auf sich zukommen.

 Ähnlich halten es viele öffentliche Stellen mit dem Forum Schwanthalerhöhe. Für Kunden, die mit dem Auto kommen, gebe es zwei große Tiefgaragen, lässt die Kommunale Verkehrsüberwachung (KVÜ) mitteilen. „Sollte ein Problemschwerpunkt entstehen, wird die KVÜ verstärkt kontrollieren. Wir haben das im Blick.“ Anwohner befürchten trotzdem viele Parkplatzsucher im Viertel, denn eine Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr gibt es nicht. Zu nächsten U-Bahn-Station läuft man rund zehn Minuten. Ändern will die MVG trotz des neuen Einkaufszentrums erst mal nichts. Das teilte sie dem Bezirksausschuss bereits mit.