Als Selbstregulierungseinrichtung sichert der Presserat Qualität und Freiheit der Presse im Land. Die Kompetenzen dafür sollen nun auch an Oberstufen gelehrt werden.
Ein 17-jähriger Finne träumt davon, sein Gesicht mit einem Zombie-Tattoo zu bedecken. Einen Tag verbringt der Junge mit einer abwaschbaren Gesichtsbemalung, um die Reaktionen seines Umfeldes zu testen. Begleitet wird er von einer renommierten finnischen Tageszeitung, die anschließend auch darüber berichtet. Letztlich landet der Fall beim finnischen Presserat. Die Eltern des 17-Jährigen und die seiner Freundin legten Beschwerde ein, weil die Identität der beiden Jugendlichen veröffentlicht wurde.
Das ist eines von derzeit neun Fallbeispielen, die der österreichische und der deutsche Presserat im Rahmen eines von der EU kofinanzierten Projekts als Lehrmaterial für die letzten Jahrgänge der Oberstufe zur Verfügung stellen. Bei Jugendlichen ab 17 Jahren soll durch das Rollenspiel Bewusstsein für medienethische Problemstellungen geschaffen werden. Als Konsument(inn)en haben die Jugendlichen es nämlich besonders schwer. Durch Soziale Medien und die rasante Verbreitung von Informationen über die unterschiedlichsten Kanäle sind bereits Medienschaffende vor ganz neue Herausforderungen gestellt. Für junge Menschen ist es umso schwerer, seriöse Information von unseriöser zu unterscheiden.
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