Aufwärmspiel der Munich Roundnet Community auf einer Wiese im Englischen Garten: Rund 15 junge Sportlerinnen und Sportler spielen sich einen kleinen gelben Ball zu und versuchen ihn auf eine Art gelbes Mini-Trampolin zu werfen. Wer in Parks wie dem Englischen Garten in München unterwegs ist, kommt an diesem Spiel nicht mehr vorbei: Roundnet.
Die Regeln: 4, 3, 2, 1, 0Roundnet ist einfach erklärt. Vom Spielprinzip ähnelt es Beachvolleyball: Vier Spieler, drei Ballkontakte, zwei Teams, ein Ball. Der größte Unterschied zum Beachvolleyball: Es gibt 0 Spiellinien - die Spielerinnen und Spieler können sich 360 Grad um das auf dem Boden platzierte Trampolin-Netz bewegen.
Ziel des Spiels ist es, mit dem dritten Kontakt den Ball ins Netz zu spielen. Von dort soll er zurückspringen. Und zwar möglichst so, dass ihn das gegnerische Team nicht mehr erreichen kann. Gelingt das, gibt's einen Punkt.
Das ErfolgsgeheimnisRoundnet ist vor allem bei jungen Leuten sehr beliebt. Das Erfolgsgeheimnis: Neben den einfachen Beachvolleyball-ähnlichen Regeln braucht es nicht viel zum Spielspaß. Nur einen kleinen Ball, das Mini-Trampolin, ein bisschen Platz und vier Spieler. Egal ob Strand oder Wiese - Roundnet kann überall und von jedem gespielt werden.
Deshalb blühte die Sportart auch während dem Höhepunkt der Corona-Pandemie auf. Trotzdem sollten Spielerinnen und Spieler eine Sache nicht unterschätzen: "Die Herausforderung besteht in der Hand-Auge Koordination", sagt Jakub Popluhar, Trainer und Mitgründer des Münchener Vereins.
Der große Traum von OlympiaVor einigen Jahren gab es schon mal eine Sportart, die vielen jungen Leuten Spaß bereitete und boomte: Bouldern, das Klettern ohne Seil. Bei den Olympischen Spielen 2021 in Tokio war Bouldern das erste Mal mit von der Partie. Auch Roundnet hat sich nun teilweise vom Freizeitsport zum Wettkampfsport entwickelt.
Olympia also der nächste logische Schritt? "Es sind Grundvoraussetzungen da", sagt Michael Schirp vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und ergänzt: "Es sind lange Wege von einer Fun-Sportart aus dem Park zu Weltmeisterschaften oder ins Programm der Olympische Spiele. Aber man kann es schafften."
Bouldern schaffte den Weg zu den Olympischen Spielen 2021 über die Ausrichterstadt Tokio: Das IOC überlässt es den Städten, bei ihren Spielen noch fünf weitere Sportarten mit ins Boot zu holen. Die nächsten Ausrichter von Sommerspielen sind Paris (2024), Los Angeles (2028) und Brisbane (2032).