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Ein Quartierszentrum für Obersendling

Obersendling - Die Wagenburg „Olga" ist umgezogen, jetzt kommen ein Gymnasium, eine Grundschule, Wohnungen und Geschäfte: Die neue Mitte des Stadtviertels entsteht auf dem Ratzingerplatz

Kreativ, modern, innovativ und versehen mit dem gewissen Etwas. In dieser Serie gibt Hallo einen tiefen Einblick in Münchens ganz neue Quartiere.

Der Ratzingerplatz in Obersendling soll neu gestaltet werden - als „Obersendlings neue Mitte" gilt das Großprojekt. Als Herzstück der 13,2 Hektar großen Fläche ist ein Quartierszentrum mit Schulen, Geschäften, Wohnungen, Büros sowie kulturellen, sozialen und Dienstleistungsangeboten geplant. Bis auf die Flächen der Park and Ride­Anlage und der Stadtsparkasse befinden sich alle Grundstücke im Eigentum der Stadt. Die Schwerpunkte der Planung sind die beiden Schulen, auf die auch der Bezirksausschuss (BA) schon lange drängt. „Der 19. Bezirk wächst, da muss auch die Infrastruktur dementsprechend verstärkt werden", sagt BA-Chef Ludwig Weidinger.

Mit einer fünfzügigen Grundschule (geplante Inbetriebnahme zum Schuljahr 2022/23), sowie einem sechszügigen Gymnasium (geplante Inbetriebnahme zum Schuljahr 2023/24) soll der Platz zum neuen Schulzentrum des Viertels werden. Zwischen der Grundschule die im Norden an der Boschetsrieder Straße und dem Gymnasium im Süden des Areals an der Aidenbachstraße soll das neue Quartierszentrum eingebettet werden: Läden und Geschäfte, Büro- und Dienstleistungsflächen sowie zirka 160 Wohnungen mit Dachgärten in den Obergeschossen der Gebäude. Ob die Zeppelinhalle erhalten werden kann wird gerade geprüft - sicher ist, dass der Zeppelinplatz als öffentliche Fläche und Quartiersmitte für Märkte und Veranstaltungen genutzt werden soll. Westlich davon soll die Wendeschleife der Tram-Westtangente untergebracht werden und der Neubau der Park and Ride-­Anlage entstehen: Sie wird von 340 auf 400 Stellplätze erweitert. Außerdem gibt es die Idee, Sportflächen auf dem Dach unterzubringen.

Was außerdem auf dem neuen Ratzingerplatz geplant ist: Der Feuerwehr-Standort östlich der Aidenbachstraße wird um eine Feuerwehr- und Rettungsdienstschule erweitert, bei der Grundschule sollen weitere Einrichtungen (beispielsweise eine sechsgruppige Kita) Platz finden. Nachdem die Wagenburg „Stattpark Olga", die dort temporär beheimatet war eine neuen Standort gefunden hat kann und soll es auf dem Ratzingerplatz nun zeitnah losgehen.

Vanesssa Hahn Neue Heimat

Es war ein langer Kampf, zuletzt sogar mit prominenter Unterstützung ( Hallo berichtete): Knapp drei Jahre war die Wagenburg „Stattpark Olga" mit etwa 30 Bewohnern auf dem Areal an der Boschetsrieder Straße 109 beheimatet. Der Mietvertrag befristet, doch eine Alternative war lange Zeit nicht in Aussicht. Nun ist gewiss, dass das alternative Wohnprojekt einen neuen Standort hat und im Viertel bleiben kann: Vom Ratzingerplatz geht es für „Olga" nun auf eine Freifläche an der Ecke Passauerstraße/Gottfried-Böhm-Ring/Heckenstallerstraße. Der Umzug ist bereits in vollem Gange und was den Bewohnern bereits am bisherigen Standort wichtig war, soll auch künftig fortgeführt werden: Ankommen im Viertel, Vernetzen mit den Nachbarn.

Regelmäßig wird die Wagenburg bei Veranstaltungen zum „Dorfplatz im Viertel", ein „Umsonstladen" lädt ein zum kostenfreien Gütertausch auf Vertrauensbasis. „Wenn alles gut läuft, kann bereits Mitte Dezember das erste monatliche Event starten", informiert der „Stattpark Olga" auf der eigenen Homepage.

Vanessa Hahn Neuordnung der Verkehrsflächen

Mit der Umgestaltung des Areals um den Ratzingerplatz steht auch eine Neuordnung der Verkehrsflächen in dem Gebiet auf der Agenda. Neben der Integration der Wendeschleife für die Tram-Westtangente beinhalten die Planungen auch die Erneuerung und Erweiterung der Busstation Aidenbachstraße, den barrierefreien Anschluss der Umsteigeflächen des Busbahnhofs an den Zeppelinplatz und die die Verbesserung der Nahmobilität durch kurze Wege zu den ÖPNV-Haltestellen. Östlich der Park-and-Ride-Anlage soll es künftig eine Fußwegeverbindung zwischen den Schulen geben, außerdem soll das ehemalige Industriegleis entsiegelt und begrünt werden.

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