Um diese Offensive wird RB Leipzig so mancher Erstligist beneiden: Der rekordverdächtige Sturm ist künftig das neue Prunkstück des Red-Bull-Klubs.

39 Tore in 34 Spielen - das waren in der vergangenen Saison deutlich zu wenig Treffer für RB Leipzig. Nur die Absteiger Aue und Aalen sowie die Kellerteams Sandhausen und Fürth trafen in der 2. Liga noch seltener. Daraus hat Trainer und Sportdirektor Ralf Rangnick für die bevorstehende Spielzeit Konsequenz gezogen: In der kommenden Saison regiert die Offensive bei RBL.

Leipzigs Rekordtorschütze Daniel Frahn musste ebenso gehen wie die enttäuschenden Ante Rebic und Omer Damari. Dafür bekommt Yussuf Poulsen, Toptorjäger der vergangenen Spielzeit, hochkarätige neue Unterstützung. Laut den Bewertungen des Onlineportals transfermarkt.de hat der RB-Sturm einen Gesamtwert von 22,3 Millionen Euro - absoluter Rekord in Liga zwei.

Jung, torgefährlich und variabel einsetzbar

Neuzugang Davie Selke sowie die aus Salzburg nach Leipzig transferierten Massimo Bruno, Nils Quaschner und Marcel Sabitzer sind jung, torgefährlich und variabel einsetzbar. Zusammen erzielten alle RBL-Stürmer in der vergangenen Saison 65 Treffer. Gelänge das erneut, würde das wohl locker für den Aufstieg reichen. Sportdirektor Rangnick sagt über seinen Traum-Sturm: „Von der Qualität und Variabilität der Spieler her sind wir in der Offensive hervorragend besetzt. Jetzt müssen wir es schaffen, dass die Spieler auch im Team harmonieren." Denn aus Spielerperspektive gleicht der RB-Sturm einem Haifischbecken. Jeder der Torjäger hat die Hoffnung, sich unter Spielerentwickler Rangnick zum Bundesligastar zu reifen.

Doch freilich können nicht alle Akteure gleichzeitig spielen. Selbst bei einem sehr offensiv ausgerichteten 4-3-3-System könnten wohl maximal vier der insgesamt sieben Stürmer gemeinsam im Kader stehen. Die besten Chancen auf die Stammplätze haben Königstransfer Selke, RB-Galionsfigur Poulsen, 27-Tore-Mann Sabitzer sowie der hochveranlagte Italo-Belgier Massimo Bruno, der als neuer Spielmacher aufgebaut werden soll. Zwar sind diese Spieler allesamt keine Aufstiegsgarantien; doch verläuft ihre Entwicklung nach Plan, wird RB nur schwer zu stoppen sein.

Aufgrund Selkes dreiwöchigem Ausfall wegen einer Innenbanddehnung im rechten Knie haben auch die übrigen Angreifer verstärkt Gelegenheit, sich in den Vordergrund zu spielen. Der bislang für Rasenballsport torlose Emil Forsberg muss erst wieder Selbstvertrauen tanken. Nils Quaschner durfte zwar im Test gegen Markkleeberg ran, blieb aber torlos und muss sich wohl zunächst hinten anstellen. US-Boy Terrence Boyd quält sich nach zwei Kreuzbandverletzungen hintereinander weiter in der Reha. RB Leipzig besitzt dank der Red-Bull-Millionen und der cleveren Kaderplanung genügend Alternativen im Angriff, um auf Verletzungspech zu reagieren - ein entscheidender gegenüber vielen Konkurrenten. (mz)

*CL-Quali mit Malmö FF