Eine interaktive, crossmediale Webdoku zum NSU-Prozess, die die vielen verschiedenen Ansprüche an diesen Prozess und Perspektiven auf das Prozessgeschehen zusammenführen soll.
Fünf Angeklagte, fast 90 Nebenkläger, mehrere Dutzend Anwälte und bis zum Ende wohl weit mehr als 600 Zeugen. Seit dem 6. Mai 2013 verhandelt der Staatsschutzsenat am Oberlandesgericht München im wichtigsten deutschen Terrorismus-Prozess der vergangenen 40 Jahre gegen Beate Zschäpe und vier mutmaßliche NSU-Unterstützer.
Das öffentliche Interesse am Prozess ist enorm - und die Erwartungen sind es ebenfalls. Ankläger, Gericht, Verteidiger und Nebenkläger haben jeweils ihre eigenen Interessen. Auch Journalisten, antirassistische Gruppen und Menschen mit Migrationshintergrund verfolgen das Verfahren aufmerksam – aus ihren ganz eigenen Perspektiven. Der Prozess polarisiert, lässt Ansprüche aufeinanderprallen.
Deshalb lassen wir Vertreter aller am Prozess beteiligten Parteien einzeln und ausführlich zu Wort kommen, fragen nach Einordnung durch fachkundige Beobachter, stellen Meinungen gegenüber. Die interaktive Darstellung ermöglicht dabei eine Annäherung an den Prozess aus mehreren Blickwinkeln, bietet Zusatzinformationen und weiterführende Links, so dass ein möglichst komplettes Gesamtbild entsteht. Eines, das Antworten auf die wichtigsten Fragen gibt, aber auch Widersprüche zulässt und Standpunkte verdeutlicht.
2016 wurde das Projekt mit dem Civis-Preis ausgezeichnet.
Original