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Geländewagen: Drei Offroadklassiker gegen den SUV-Trend

Modelle mit Offroad-Charakter! Was für eine liebevolle Umschreibung, die das Kraftfahrtbundesamt da gefunden hat. Wofür? Sie ahnen es schon, für Vehikel, die dem Namen nach irgendetwas mit Sport und Nutzen zu tun haben. Natürlich, das KBA hätte auch eine andere Bezeichnung für die SUVs wählen können. "Showpumper" oder "Anabolika-Klasse" sind eben keine Begriffe fürs Amtsdeutsch. Aber was sind domestizierte Wildtiere für die Stadt anderes? Die kastrierten Kopien der Geländeklassiker sehen zwar nach Offroad aus, dabei sind sie in der Regel doch nur eines: handzahme, hochgebockte Fronttriebler auf breiter Spur. Untersetzung und Sperrdifferenzial sind bei dieser Evolution im Gelände geblieben. Im besten Fall gibt es einen zuschaltbaren Allradantrieb. 


Aber wozu? Die größte Herausforderung, die SUVs meistern müssen, ist die Rampe der Tiefgarage und die Suche nach einem geeigneten Parkplatz. Vielleicht ein Trost für die Besitzer der Stadtgiganten: Man ist nicht mehr allein. Inzwischen machen die Sport Utility Vehicles in Deutschland fast 20 Prozent der aktuellen Neuzulassungen aus. Egal ob Premium- oder Preiswertanbieter, ob Kompakt-Hochsitz oder Leistungssportler, man will oben sitzen. Die Megalomanie für den kleinen Alltag ist zum großen Trend geworden. Das Ergebnis: SUV-Besitzer begegnen sich als Massenindividualisten auf der Asphaltpiste wieder auf Augenhöhe. Wer die Aussicht trotzdem genießen und den Nutzen behalten möchte, der greift zum Original. Auch da gibt es (noch) reichlich Auswahl. Wir zeigen Ihnen drei Legenden aus dem Gelände, die gegen das anhaltende SUV-Fieber helfen.


Das Original - Jeep (Wrangler)


Er ist das Tempotaschentuch unter den Geländewagen. Keine andere Marke steht mehr für die Klasse der Offroader als der Allrad-Amerikaner. Ok, Allrad-Italiener. Im Laufe der 75-jährigen Geschichte hat Jeep oft den Besitzer gewechselt, war unter Daimler-Chrysler sogar mal deutsch. Inzwischen gehört der Urahn unter der Geländewagen zu Fiat-Chrysler. Angefangen hat alles 1941 mit dem Jeep Willys MA, der für das US-Militär gebaut wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg folgte mit dem CJ die zivile Variante. Den Abschluss im Jeep-Stammbaum macht aktuell der Wrangler. Der wird seit 1987 gebaut und hat in der letzten Baureihe seit 2012 als "JK" einiges an Extras dazugewonnen. Zum Beispiel Gewicht. Aus knapp einer Tonne, die der Willys ursprünglich wog, sind mit dem aktuellen Wrangler fast zwei geworden. Dafür gibt es aber auch Tempomat, Infotainmentsystem und elektrisch verstellbare und beheizbare Außenspiegel. Und: Statt 60 PS arbeiten im aktuellen Diesel-Modell 200 Pferdestärken, im V6-Benziner sogar 284 PS. Geblieben ist vom Urmodell nicht nur das Gesicht - der markante Kühlergrill mit den großen Rillen und die runden Scheinwerfer - und die Möglichkeit, den Wrangler überall einzusetzen. Von seiner Geländegängigkeit hat er bis heute nichts eingebüßt. Und im weißen Blechkleid kann man sich auch in der Stadt sehen lassen. Preis: ab 35.900 €.


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