"Stellen Sie sich vor, Sie drücken eine Zahnpasta aus. Ihre Freundin sagt, sie ekele sich davor. Sie finden aber nichts falsch daran. Wann ändern Sie Ihr Verhalten?" Fragen wie dieser geht Bewährungshelferin Cornelia Schuh-Stötzel schon seit 37 Jahren nach. Verhaltensänderung sei gewiss kein Hobby des Menschen, sagt sie. Das sehe man bei Alltagshandlungen wie Zahnpasta-Ausdrücken genauso wie bei Schlägereien. Im Projekt Phönix arbeitet die Bewährungshilfe an den Landgerichten München I und II mit Gewalttätern, denen ein Teil oder die ganze Haft auf Bewährung erlassen worden ist. Die Delikte reichen von der U-Bahn-Schubserei bis zum Totschlag.