Facebook ist am Sonntag zwanzig Jahre alt geworden. Es gibt viele Geschichten, die man aus diesen zwei Jahrzehnten erzählen könnte: wie Facebook totale Überwachung zu einem Geschäftsmodell machte, die Verbreitung von Verschwörungstheorien turbogeladen hat, mit Instagram bewusst das Selbstbild junger Frauen zerstört, die vielen Datenleaks und, ach ja, das eine Mal, als 2017 in Myanmar ein Genozid an den Rohingyas über die Plattform organisiert wurde und Facebook nichts dagegen tat, weil man für die gesamte Region nur eine handvoll Moderatoren angeheuert hat. That kind of stuff.
Das ist Facebook von seiner schlimmsten Seite - wir kennen sie alle nur zu gut - aber zum Geburtstag der Plattform möchte ich fair bleiben und einmal die Frage stellen: Was ist Facebook von seiner besten Seite? Was ist die große Vision hinter dem noch immer größten sozialen Medium der Welt? Und die Antwort auf letzteres ist: Es gibt eine, aber sie ist so absolut unkreativ und ideenlos, so vollständig langweilig, dass ihr Einfluss auf unser aller Leben einem die Tränen in die Augen treiben muss.
Titus Blome beschäftigt sich in seiner Kolumne Maschinentext mit neuen Technologien.