Wenn die Kinder ausziehen, hinterlässt das oft eine Leere. Innerlich wie räumlich. Eine Lösung: Die frei gewordenen Zimmer an Studenten untervermieten. Zwei Mütter über die Höhen und Tiefen dieses Mietmodells
Vor zwei Jahren aber schien sich für Vogel schlagartig alles aufzulösen. Als sich der ältere Sohn gegen das Leben bei ihr und für eines bei ihrem ehemaligen Mann entschied, folgte wenig später der zweite Sohn, der bei seinem Bruder sein wollte. Vogel stand plötzlich allein da, als Mutter ohne Kinder, als Single in einem leeren Haus.Original
„Das war ganz, ganz schlimm", sagt sie, „da wurde ja alles in Frage gestellt." Vogel machte sich Sorgen zu der Zeit. War die Renovierung vergeblich? Das Haus muss weiter abbezahlt werden. Aber wovon? Sie ist zwar Lehrerin an einem Gymnasium, doch allein 1000 Euro fallen jetzt für den Unterhalt der Söhne an. Eine Summe, mit der sie nicht einmal in ihren Albträumen gerechnet hätte. Wie soll sie leben von dem, was übrig bleibt? „Man wird da ausgepresst wie eine Zitrone." Es folgt ein kostspieliger Rechtsstreit mit dem Vater ihrer Kinder. Nackenschläge sind das, manche und mancher wäre daran vielleicht zerbrochen.
Aber die Pädagogin hat eine Idee, einen Einfall, wie sie das Blatt zu ihren Gunsten wenden kann: Sie will eines der beiden Kinderzimmer untervermieten.