Lesen ist langweilig? Nein, Lesen ist Training fürs Gehirn, meint der Schalker Fußball-Weltmeister Benedikt Höwedes.
Forscher sagen, wer liest, ist klüger, hat ein breiteres Allgemeinwissen und einen reicheren Wortschatz als Kinder, die nur am Computer oder mit dem Smartphone daddeln. Lesen gilt als Tor zur Welt der Fantasie und des Wissens.
Deshalb haben sich der Kinder- und Jugendbuchautor Stefan Gemmel und die Leserattenservice GmbH aus Dieblich dem Ziel verschrieben, möglichst viele Kinder für das Lesen zu begeistern. Ihre Idee: Ein Weltrekord-Versuch. Mit der schnellsten Lesereise der Welt wollen sie beweisen, dass Lesen eine Leidenschaft ist, die ganze Massen fesseln und begeistern kann. 80 Lesungen in 80 verschiedenen Städten sollen so schnell wie möglich absolviert werden. An dem Weltrekordversuch können Kinder und Jugendliche nicht nur live teilnehmen, sondern auch selbst aktiv werden.
Gelesen wird aus Gemmels jüngstem Buch „Im Zeichen der Zauberkugel". Das ist erst im August erschienen und bildet den Auftakt zu einer neuen Buchreihe. Darin geht es um den 12-jährigen Alex, der im „verbotenen Zimmer" seines Forscher-Großvaters auf einen arabischen Geist in einer Zauberkugel trifft. Sahil ist ein verzauberter Junge und kann als Dschinn nun selbst zaubern und Wünsche erfüllen. Die beiden freunden sich an, haben damit aber jemanden gegen sich aufgebracht: den Magier, der Sahil einst verwunschen hatte.
Am 14. September startet der Weltrekordversuch in Hamburg. Er endet am 27. September in Berlin. Drei Orte in Mecklenburg-Vorpommern sind dabei: Schwerin, Rostock und Neubrandenburg. In Schwerin liest Stefan Gemmel am Sonnabend, dem 26. September. Die Veranstaltung dazu findet von 8.30 Uhr im Verlagshaus unserer Zeitung, dem medienhaus:nord statt.
Neben dem Weltrekordversuch, bei dem zugehört wird, können alle Kinder und Jugendlichen zwischen sechs und zwölf Jahren auch selbst aktiv werden. Stefan Gemmel möchte auf seiner Lesereise durch ganz Deutschland einen Klangteppich erstellen. Dabei sollen regionale Besonderheiten, Dialekte und Typisches für die jeweilige Gegend umgesetzt werden. Aufgenommen werden soll ein Zitat aus „Im Zeichen der Zauberkugel":
„In mir erwacht meine magische Macht, durch dich, den Besitzer der Kugel, entfacht. Ich lasse geschehen, was als Wunsch ich vernahm,ich, Sahlarami Ben Ibdul Haram-Cham-Cham."
Jeder, der Lust hat, darf sich einbringen, sagt Eva Pfitzner, Geschäftsführerin vom Leserattenservice, der den Weltrekordversuch organisiert. Dabei müssten es nicht nur Einzelpersonen sein, auch beispielsweise Jugendgruppen, Schulklassen oder Vereine können mitmachen. So will Stefan Gemmel auf seiner Lesereise nicht nur Kinder fürs Lesen begeistern, sondern auch viele verschiedene Dialekte, Sprachen, Geräusche und Töne sammeln. „Sprache ist etwas, das uns alle eint", sagt Eva Pfitzner zum Hintergrund der Idee. „Sprache und Sprechen gibt Identität, stärkt Zusammenhalt und ist Basis jeder Kultur. Und so haben wir uns gefragt, wie wunderbar es doch wäre, einmal unterschiedliche Sprachen und Dialekte für Kinder zu einem Gesamtkunstwerk zusammen zu fügen." Den eingesprochenen Text nehmen Stefan Gemmel und Eva Pfitzner am 26. September im medienhaus:nord entgegen. Im Anschluss an alle 80 Lesungen soll daraus ein Hörbuch entstehen.
von Tara Gottmann erstellt am 09.Sep.2015 | 12:00 Uhr