Die Tschechische Nationalmannschaft hat am Dienstag im Hyperion Hotel in Leipzig eingecheckt, um am Mittwochabend gegen das DFB-Team anzutreten. Auf dem Papier ist die Jogi-Elf der klare Favorit, da unter anderem beim Gegner von einstigen Weltklasse-Spielern wie Pavel Nedved und Tomas Rosicky keine Spur mehr ist.
Leipzig. Während auf Seiten der DFB-Elf von Joachim Löw wieder höhere Ziele angepackt werden und die Öffentlichkeit sogar vom EM-Titel im kommenden Jahr träumt, sehnt sich der aktuelle Testspielgegner der deutschen Nationalmannschaft nach vergangenen Zeiten. Tschechien ist fußballerisch schon längst nicht mehr ein Geheimfavorit wie in den vergangenen Jahrzehnten.
Ex-Leipziger Schick nicht dabei
Der größte Erfolg seit dem politischen Umsturz 1989/90 ist die Vize-Europameisterschaft in England 1996, als Oliver Bierhoff mit dem ersten Golden Goal der EM-Finalhistorie die Titelträume von Pavel Nedved und Co. platzen ließ. Es folgte ein Halbfinaleinzug 2004. Bei Weltmeisterschaften spielten die Tschechen nie eine große Rolle.
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Warum eigentlich nicht? Blickt man auf die großen Figuren der vergangenen Jahre, zeichnen sich jede Menge Spieler von Weltklasse-Format ab. Allein der Kader von 2004 klingt wie ein Gedicht für Fußball-Fanatiker: Neben Pavel Nedved sind Petr Cech, Tomas Rosicky, Milan Baros und Jan Koller klangvolle Namen der Vergangenheit. Sie alle standen auf dem Rasen, als die Tschechen bei der Euro 2004 bis ins Halbfinale vorpreschten, um schließlich gegen den späteren Europameister Griechenland mit Trainer Otto Rehhagel knapp zu verlieren (0:1).
Heute hat sich das Blatt gewendet. Keine Spur mehr von Nedved, Cech oder Rosicky. Zu den Stars, die am Dienstagmittag in das zentral gelegene Hyperion Hotel in Leipzig eincheckten, zählen heute unter anderem die Bundesliga-Akteure Vladimir Darida ( Hertha BSC), Werder-Torhüter Jiri Pavlenka und Tomas Koubek vom FC Augsburg. Wie bereits bei der DFB-Auswahl tags zuvor blitzten Autogrammjäger erneut ab - coronabedingt. Die Tschechen sollen am Mittwochabend (20.45 Uhr) der deutschen Nationalmannschaft die Stirn bieten. Nicht mit dabei ist der Ex-Leipziger Patrik Schick, der mit den Nachwirkungen eines Muskelfaserrisses von Anfang Oktober zu kämpfen hat und in Leverkusen geblieben ist.