Die Chancen waren da, die Tore fehlten: Regionalligist BSG Chemie Leipzig musste am Karsamstag gegen Germania Halberstadt eine deutliche Niederlage einstecken.
Leipzig. Dieses Spiel war nichts für Fußball-Gourmets und am Ende steht die BSG Chemie Leipzig auch noch mit leeren Händen da. Der Regionalligist musste sich am Karsamstag gegen Germania Halberstadt mit 0:3 (0:0) geschlagen geben. Die Tore erzielten Gilian Jurcher mit einem Doppelpack und Marcel Goslar vor 2192 Zuschauern im Alfred-Kunze-Sportpark.
Diesiges Schmuddelwetter im Alfred-Kunze-Sportpark in Leutzsch: Beide Mannschaft wollten nicht richtig in Fahrt kommen. Die Fans mussten bis zu 22. Minute warten und sahen dann eine Minichance von Manuel Wajer. Der Leipziger zog aus 18 Metern einfach mal ab, bereitete aber Halberstadts Torhüter Fabian Guderitz nur mäßige Probleme. Der Keeper lenkte den Ball um den Pfosten. Drei Minuten später noch einmal die BSG: Daniel Heinze bediente mit einem Freistoß Pierre Merkel, doch der Stürmer köpfte neben das Tor. Dazwischen sahen die Fans viel Leerlauf. Daran hatte auch Schiedsrichter Chris Rauschenbach (Eisenach) seinen Anteil, der kleinlich pfiff und eine Flut von Freistößen erzeugte.
Fast wären die Leutzscher mit einer Führung in die Pause gegangen. Nach einem Angriff von Rintaro Yajima, leitete Heinze den Ball auf den völlig freistehende Merkel weiter. Der Angreifer rutschte neben den Ball. Die Zuschauer ahnten da noch nicht, dass gleich eine zweite Hälfte mit einer kräftigen Packung folgen sollte.
Chemie drückt und kassiert
Die kalte Dusche dann gleich nach der Pause durch Jurcher. Der gebürtige Hamburger setzte sich auf der rechten Seite im Strafraum durch und hämmerte den Ball aus spitzem Winkel ins obere linke Eck. Chemie brauchte einige Minuten, um sich vom Rückstand zu erholen und warf nun alles nach vorn. Heinze setzte in der 68. Minute einen Freistoß knapp neben den Kasten, Yajima verfehlte sieben Minuten später ebenfalls knapp das Tor.
Und wie es dann so oft im Fußball ist: Die eine Mannschaft drückt und die andere schießt die Tore. Wieder setzte sich Jurcher durch und erzielte in der 79. Minute mit kräftiger Hilfe von BSG-Torhüter Lattendresse seinen zweiten Treffer. Dem Leipziger Keeper rutschte dabei der Ball durch die Finger. Das Spiel war damit entschieden.
Halberstadt blieb aber gnadenlos und setzte noch zwei Treffer drauf. Nach einem Konter erzielte der gerade eingewechselte Marcel Goslar das 0:3 und sorgte damit für bediente Gesichter bei den Chemikern.
Die Statistik zum Spiel:
BSG Chemie Leipzig: Latendresse - Karau, Wajer, Bury, Trogrlic (84. Kind), Merkel, Heinze, Böttger (62. Stelmak), Schmidt, Ludwig (69. Bunge), Yajima
Germania Halberstadt: Guderitz - Blume, Eggert, Twardzik, Oschmann (85. Vargas), Lachheb, Beil, Jurcher, Schulze (84. Goslar), Boltze, Franjic (85. Pepic)
Tore: 0:1 Jurcher (51.), 0:2 Jurcher (79.), 0:3 Goslar (86.)
Zuschauer: 2192
Daniel Heinze: "Das Spiel ist einfach erklärt. Wer vorne die Tore nicht macht wird bestraft. Dass es drei geworden sind, ist umso bitterer. Gut, dass gleich Mittwoch wieder ein Spiel ist, da brauchen wir nicht so lange über diese Niederlage grübeln."
Pierre Merkel auf die Frage, ob Chemie wirklich schlechter war: „ Laut Ergebnis schon. Der Trainer hat es gesagt, wenn wir vorne die Dinger nicht rein machen, kriegen wir halt eins, oder zwei oder drei, wie es heute der Fall war. Zum Glück haben wir am Mittwoch das nächste Spiel, da heißt es, die Niederlage gleich am Abend abhaken und uns voll auf Mittwoch konzentrieren und da die drei Punkte einfahren. Es ist noch nichts verloren. Am 12. Mai ist das letzte Ligaspiel, und erst da wird abgerechnet."
Andreas Petersen: „Geil hier zu gewinnen, das ist ein geiler Verein, Nostalgie, Kult. Wir hatten aber auch das Quäntchen Spielglück, dass man braucht. Für Chemie war es ein sechs Punkte Spiel, das hat man gemerkt ist. Ansonsten gibt es bei einem 3:0 nicht viel zu mäkeln."
Dietmar Demuth: "Natürlich ist die Enttäuschung groß. Wir hatten den Gegner eigentlich im Griff, haben unsere Torchancen herausgespielt, was nicht einfach war gegen die zwei Viererketten. Aber wie sagt man so schön: Wenn man vorn nichts macht, wird man hinten bestraft. Das Gute am Fußball ist, dass wir uns am Mittwoch die drei Punkte schon wiederholen können."